Liesborner Evangeliar: Schatz aus Rinderhaut

Das Liesborner Evangeliar kehrt nach 220 Jahren an seinen Bestimmungsort die ehemalige Abtei zurück. Im Museum wird die Bedeutung eine der ältesten deutschen Handschriften spürbar.

Aus der Haut von 85 Rindern entstand vor über 1000 Jahren irgendwo im Rheinland das Pergament für das Liesborner Evangeliar. Es ist eine der ältesten, vollständig erhaltenen Handschriften des frühen Mittelalters.

Nach 200 Jahren in der Hand verschiedener Besitzer rund um den Erdball, ist es jetzt wieder „zu Hause“. Das Evangeliar wurde einst für das dortige Kloster, ursprünglich ein Frauenstift, gefertigt. Um die Handschrift mit seinen 338 Seiten erlebbar zu machen, ließ der Kreis Warendorf den Nordflügel des heutigen Museums für 2,7 Mio. € umbauen.

Andacht einer Kirche

Wer den abgedunkelten Ausstellungsraum betritt, spürt die Andacht einer Kirche. 22 dunkle Stahlplatten – etwa 8 m hoch und 2 m breit – schirmen das wertvolle Pergament vor zu viel Licht ab. Das würde die Seiten des aufgeschlagenen Buches auf Dauer beschädigen. Die Heilige Schrift selbst ruht in...