"Dampf Land Leute" in Eslohe

Bis vor Kurzem hieß das Museum noch „Maschinen- und Heimatmuseum“. Der bisherige Name habe „zu plüschig“ geklungen, nennt Franz-Josef Keite vom Esloher Museumsverein einen Grund für die Umbenennung. Und auch: „Das Wörtchen ,Heimat‘ schreckt inzwischen eher ab.“ Außerdem zeigen die Hallen und das Gelände mehr als Schiffsdynamos oder Säge-Horizontalgatter.

Der neue Name macht klar, dass es keineswegs nur um Technik geht. Vielmehr wird im Esloher Museum auch von den Menschen erzählt – und vom Land bzw. der Landnutzung. Wer das weitläufige Museum betritt, der erfährt eine Menge über die Geschichte des Waldes, über Jagd und Imkerei, über den Alltag in den Städten des Sauerlandes oder auch über das Einmachen, Kochen und Waschen in den Land- und Kleinstadthaushalten früherer Generationen. Schlachten und Wursten, Spinnen und Weben, die Pflege von Textilien – auch diesen Oberthemen sind eigene kleine Abteilungen gewidmet, originell präsentiert vom Münsteraner Museumsgestalter Ulrich Hermanns.

Bauern und Moderne

Eine große eigene Halle ist für die Landwirtschaft des Sauerlandes und ihre Geschichte reserviert. Immerhin wurde im sauerländischen Fretter die erste landwirtschaftliche Winterschule Westfalens gegründet – einer der ersten Schritte in die Moderne, die im Museum anschaulich wird. Neben allerlei hölzernen Karren und Wagen aus alten Zeiten, neben Pflügen und Pferdegeschirren, Erntegabeln und geflochtenen Körben tauchen Fotos von Molkereien und Genossenschaften auf. Darunter stehen die ersten, noch pferdegezogenen Sämaschinen, Kunstdüngerstreuer und ähnliches Gerät.

Wie all das eingesetzt wurde, wie es „Land und Leute“ verändert hat, wird den heutigen Besuchern auf hochmodernen Displays erklärt. Sie sind an etlichen Stellen im Museum verteilt oder werden in Kürze installiert. Auch dem Handwerk ist ein Teil des Museums gewidmet. Auf einer Galerie sind mehrere Werkstätten originalgetreu nachgestellt: etwa die eines Schusters, eines Stellmachers, eines Schieferdachdeckers, eines Uhrmachers oder auch eines Schmiedes.

Die Dampftage locken

Rund 10.000 Besucher kommen jährlich ins Esloher Museum, im Jahr 2011 waren es sogar fast 15.000. „Damals haben wir eine Eisenbahnausstellung veranstaltet, die sehr viele angelockt hat“, erinnert sich Franz-Josef Keite. Zweimal im Jahr finden die „Esloher Dampftage“ statt, an denen es überall im Haus und auf dem Gelände faucht, zischt und dampft.

Tipps für Besucher

Adresse: Homertstr. 27, 59889 Eslohe, Tel. (0 29 73) 24 55 oder 80 02 20, www.museum-eslohe.de

Öffnungszeiten: mittwochs bis samstags von 14 bis 17 Uhr, sonntags von 10 bis 16 Uhr (vom 1. November bis zum 31. März sonntags nur von 10 bis 13 Uhr). Gruppen ab zehn Personen können nach Abspeache auch außerhalb der Öffnungszeiten durch das Museum geführt werden.

Eintritt: 4 €, Kinder von 6 bis 16 Jahren 2,50 €, Familien 8 €.

Besondere Aktionen: Am 8. August findet das Konzert "Glaube, Hoffnung und göttliche Liebe" statt. Am 26. und 27. September finden die Dampftage statt und am 6. Dezember kommt der Nikolaus ins Museum nach Eslohe. Wer mit der Museumsbahn eine Runde drehen möchte, kann dies zwischen April und Oktober an jedem ersten und dritten Samstag im Monat tun.