Programm 2023

Freilichtmuseen starten in die Saison

Am 1. April beginnt in den Freilichtmuseen in der Region die neue Saison. Sie haben spannende Sonderausstellungen zu bieten. Ein Blick nach Hagen, Detmold, Cloppenburg, Kommern, Lindlar und Grefrath.

Traditionelles Handwerk, alte Höfe und Häuser sowie ganz viel Geschichte warten auf die Gäste der Freilichtmuseen. In Hagen betreten die Gäste eine Zeitmaschine in die 1970er-Jahre. In Kommern wird es heiß und in Lindlar sind Besucher der Schöpfung auf der Spur.

Hagen

Das Freilichtmuseum in Hagen feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. Das Museum öffnete am 1. Mai 1973. Passend dazu gibt es die Ausstellung „Zurück in die 70er“. Sie dreht sich vor allem um die technischen Gegenstände des Alltags in den 1970er-Jahren. Plattenspieler, raffinierte Küchenmaschinen, erste Mikrowellen-Herde, Bonanza-Fahrräder und das erste eigene Moped lassen sich entdecken. Der Schwerpunkt des Museums liegt sonst auf dem traditionellen Handwerk, vor allem dem Schmieden. Die Windmühle, eines der ersten Gebäude, steht nicht mehr am Eingang, sondern am oberen Ende des Museums.

Im Museum in Hagen werden in diesem Jahr die 1970er-Jahre wieder lebendig. (Bildquelle: LWL-Freilichtmuseum Hagen)

Westfälisches Freilichtmuseum Hagen
Mäckingerbach, 58091 Hagen,
Tel. (0 23 31) 7 80 70
www.freilichtmuseum-hagen.de
Geöffnet: 1. April bis 31. Oktober, dienstags bis samstags von 9 bis 17.30 Uhr, sonntags von 9 bis 18 Uhr; an Feiertagen, auch montags, von 9 bis 17.30 Uhr.
Eintritt: Erwachsene 8 €, ermäßigt 4 €, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren frei, freier Eintritt am 28. April, 26. Mai, 29. September und 27. Oktober.

Detmold

Auch dieses Jahr steht das Freilichtmuseum in Detmold unter dem Motto „Museum under construction“. Gäste können mitverfolgen, wie der Neubau Gestalt annimmt. An verschiedenen Stellen lässt sich tiefer in die Themen Bauen und Bauforschung einsteigen. Die Geländestationen des Vorjahres rücken die Baumaterialien in den Fokus und werden 2023 um die Darstellung verschiedener Bauprojekte des Museums ergänzt.

An manchen Baustellen lassen sich die Restauratorinnen und Restauratoren über die Schulter schauen. Die Mitmachstationen laden große und kleine Gäste ein, die Ärmel hochzukrempeln und selbst aktiv zu werden.

Anfang September verwandelt sich das Museum zur Flaniermeile. Gäste können Gerichte mit frischem Gemüse verkosten, Schönes und Nützliches basteln oder Oldtimertraktoren in Aktion erleben.

Westfälisches Freilichtmuseum Detmold
Krummes Haus, 32760 Detmold,
Tel. (0 52 31) 70 60
www.freilichtmuseum-detmold.de
Geöffnet: 1. April bis 31. Oktober, dienstags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr.
Eintritt: Erwachsene 8 €, ermäßigt 4 €, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren frei.

Cloppenburg

In der Ausstellung „Konsum(t)räume“ im Freilichtmuseum Cloppenburg wird der Alltag nach 1949 zum Leben erweckt. Es geht um Freizeit, Mobilität und Konsum – erlebbar unter anderem in einem Tante-Emma-Laden aus den 1960er-Jahren. Die Diskothek „Zum Sonnenschein“ erweckt die Partys der 1980er-Jahre zum Leben. Dort darf getanzt werden!

Die Ausstellung „Von Dampfmaschinen und Traktoren“ beherbergt außergewöhnliche landwirtschaftliche Maschinen und Geräte aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Im Museum erhalten Gäste einen umweltgeschichtlichen Blick in die Vergangenheit. Er soll das Verständnis für gesellschaftliche und ökologische Zusammenhänge schärfen. Denn viele unserer Probleme sind gar nicht so neu. Oft gibt es Parallelen in der Historie.

Museumsdorf Cloppendorf
Bether Straße 6, 49661 Cloppenburg,
Tel. (0 44 71) 9 48 40
www.museumsdorf.de
Geöffnet: täglich von 10 bis 18 Uhr (zwischen November und Februar von 10 bis 16.30 Uhr).
Eintritt: Erwachsene 9,50 €, ermäßigt 6 €, Kinder und Jugendliche 3,50 €, Familien 20 €.

Kommern

In Kommern in der Eifel lässt sich die Sonderausstellung „Herdanziehungskraft“ entdecken. Von der Feuerstelle bis zum Thermomix ist alles dabei. Im Fokus stehen technikhistorische, gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen. Auf die Frage, wie wir in Zukunft kochen werden und ob der Herd weiterhin einen so großen kulturellen Wert haben wird, hat die Ausstellung mögliche Antworten. Parallel dazu gibt es mehrere Back- und Kochprojekte, in denen Gäste zum Beispiel ein Holzofenbrot backen können.

Die aktuelle Sonderausstellung im Freilichtmuseum Kommern widmet sich der „Herd­anziehungskraft“. (Bildquelle: Hans-Theo Gerhards/LVR)

In der Dauerausstellung „Wir­Rheinländer“ gehen Besucher durch die fiktive Kleinstadt Rhenania. Dieser Rundgang beginnt mit der Besetzung des linken Rheinufers durch die französischen Truppen 1794 und endet im „Wirtschaftswunder“ um 1955.

Rheinisches Freilichtmuseum
Eickser Straße, 53894 Mechernich-Kommern
Tel. (0 24 43) 9 98 00
www.kommern.lvr.de
Geöffnet: täglich von 9 bis 18 Uhr (zwischen November und März von 10 bis 17 Uhr).
Eintritt: Erwachsene 9,50 €, ermäßigt 7,50 €, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei. Gruppen ab 10 Personen zahlen 9 € pro Kopf.

Lindlar

Das Museum in Lindlar im Bergischen Land widmet sich in einer Sonderausstellung dem Thema „Land-Frauen – Arbeit in der Weimarer Republik“. In ihr geht es um Lebensumstände und Bildungschancen von Frauen und Mädchen auf dem Land in den 1920er-Jahren. Der verordnete Lebensradius der Frau im Kaiserreich von „Kinder, Küche und Kirche“ wurde nun – zumindest in der populären Darstellung – durch „Konsum, Kino und Kultur“ ersetzt. War dieses Bild wahr? Dieser Frage geht die Ausstellung noch bis zum Ende des Jahres auf den Grund.

Außerdem gibt es im Freilichtmuseum die Ausstellung „Erlebnis Schöpfung“ zu sehen. Wasserfluten teilen, Inseln schaffen, mit einem Vogel über die Welt fliegen – die Ausstellung regt mit vielen Spielmöglichkeiten an, den Sinn der Existenz der Welt zu entdecken. Neben interaktiven Spielen zur biblischen Schöpfungsgeschichte geben QR-Codes Anregungen für konkreten Umweltschutz.

Bergisches Freilichtmuseum
Heiligenhoven 16 a, 51789 Lindlar,
Tel. (0 22 66) 9 01 00,
www.freilichtmuseum-lindlar.lvr.de
Geöffnet: 1. März bis 31. Oktober, dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr, 1. November bis 28. Februar, dienstags bis sonntags 10 bis 16 Uhr, sowie feiertags.
Eintritt: Erwachsene 7 €, ermäßigt 4,50 €, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei.
An jedem ersten Freitag im Monat ist der Eintritt frei. Geflüchtete haben freien Eintritt.

Grefrath

Im Freilichtmuseum in Grefrath am Niederrhein geht es darum, wie Geschichte in Spielen dargestellt wird. Es begann mit Plan- und Kriegsspielen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die sich im Bürgertum verbreiteten.

Seitdem werden bis heute historische Bezüge in Spiele einbezogen. Häufig ist ein geschichtlicher Ausgangspunkt die Basis des Spiels und bekommt dann einen alternativen Verlauf. Von Brett- und Kartenspielen über Rollenspiele bis hin zu digitalen Spielen zeigt die Ausstellung, wie Geschichte seit dem 19. Jahrhundert Spiele beeinflusst.

Niederrheinisches Freilichtmuseum
Am Freilichtmuseum 1 (Navi: Stadionstraße 145), 47929 Grefrath,
Tel. (0 21 58) 9 17 30
www.kreis-viersen.de
Geöffnet: 1. April bis 31. Oktober, 10 bis 18 Uhr; dienstags bis sonntags von November bis März: 10 bis 16 Uhr
Eintritt: Erwachsene 4,50 €, ermäßigt 3,50 €, Kinder und Jugendliche von 6 bis 17 Jahren 1,50 €; samstags und sonntags frei für Kinder.

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