Wussten Sie, dass das Bodengitter eines Einkaufswagens deshalb schräg nach unten abfällt, damit kleine Teile nach unten rutschen und in Vergessenheit geraten? Oder, dass Grundnahrungsmittel wie Milch, Mehl, Eier und Butter in Supermärkten möglichst weit voneinander entfernt angeboten werden, um den Kunden quer durch den Laden zu lotsen? Der Lebensmitteleinzelhandel hat sich einige Tricks überlegt, um Kunden zu animieren, mehr und/oder teurere Produkte zu kaufen, als er oder sie geplant hat. Einige der Kniffe zeigt die Ausstellung „foodprints“ in der DASA Dortmund. Der Titel ist angelehnt an footprint (engl. Fußabdruck) und verweist auf den ökologischen Fußabdruck, den Verbraucher beim Essen hinterlassen. Dahinter verbirgt sich eine bunte Ausstellung mit fünf Stationen rund um den Kosmos Ernährung und Nachhaltigkeit.
Alte Schiffe, neue Segel
Hohe Masten und gewaltige Segel – das klingt nach Piraten und vergangenen Zeiten, ist aber seit einigen Jahren wieder Teil der Gegenwart. Alte Frachtsegler, wie die 1911 erbaute „Brigantes“, werden wieder zum Transport von haltbaren Lebensmitteln eingesetzt. Sie verschiffen Waren klimaschonend über den Atlantik. Auch neuere Schiffe machen sich die Kraft des Windes wieder zunutze: Nachgerüstete, einklappbare Rotationssegel helfen dabei, rund 20 % Emissionen einzusparen.
37 Mal Naturjoghurt
Möglichkeiten zum Sparen finden wir aber auch bei der Produktauswahl im Supermarkt. Dort tummeln sich im Schnitt 37 Sorten Naturjoghurt, 41 Varianten Tomatenmark und 70 Ausführungen von Brot. Nicht zu schweigen von durchschnittlich 189 Sorten Schokolade. Diese Zahlen lassen aufhorchen. Brauchen wir wirklich so viel Auswahl? Vor allem in Anbetracht dessen, dass ein Drittel unserer Lebensmittel im Müll landen?
Bei diesem Angebot ist es kein Wunder, dass Verbraucher den Überblick verlieren und oftmals die Inhaltsstoffe der gekauften Produkte nicht kennen. So weiß kaum jemand, dass E 120 ein Farbstoff ist, der aus Läusen gewonnen wird und regelmäßig in Limonaden und Süßigkeiten steckt.
Ohne Plastik verpackt
Was Verbraucher häufiger wundert: Wieso sind Biogurken so oft in Plastik verpackt? Die Antwort ist simpel: Um die Produkte haltbarer zu machen und vor Verschwendung zu schützen. Aber könnte es nicht andere Methoden geben, um Gurken zu verpacken?
Das haben sich auch einige finnische Studenten gedacht und eine plastiklose Gurkenschale produziert: Die DipWrap (engl. Tauch-Wickel). Der Name rührt daher, dass die Gurke bei der Produktion in die Flüssigkeit getaucht wird. Die Zutaten der biologisch abbaubaren Hülle sind Agar-Agar, Teile pflanzlicher Zellwände und Carnaubawachs (Wachs einer Palme). Die durchsichtige Schutzschicht lässt sich einfach mit Wasser abwaschen.
Wenn es ums Essen geht, darf natürlich ein wesentlicher Aspekt nicht fehlen: der Geschmack. Ob etwas schmeckt oder nicht, das hat eine Menge Gründe. Zum Beispiel die Musik, die im Hintergrund läuft. Ausprobieren kann das jeder selbst. Ein Schokobrunnen spendet, zum Zwecke der Wissenschaft, einen Löffel Vollmilchschokolade. Dann startet der Feldversuch: Schmecken Sie einen Unterschied, je nachdem ob Klassik- oder Rockmusik läuft? Auch die Testpersonen vor Ort sind sich uneinig. Geschmäcker sind eben verschieden.
Kinder hassen Gemüse
Doch wie kommt es dann, dass Kinder grundsätzlich kein Gemüse zu mögen scheinen? Ganz einfach: Unsere Instinkte warnen sie! In Brokkoli und Co sind nämlich Bitterstoffe enthalten. In der Natur deuten diese oftmals auf Unreifes, Verdorbenes oder gar Giftiges hin. Deshalb braucht das Gehirn eines Kindes im Schnitt acht Begegnungen, um Brokkoli als ungefährlich einzustufen. Ob Brokkoli dann zum Lieblingsgemüse wird, lässt die DASA Dortmund offen.
Eines macht sie jedoch besonders deutlich: Die Auswahl und unser Umgang mit Lebensmitteln spielen für die Zukunft unserer Erde eine entscheidende Rolle. Denn Nachhaltigkeit geht durch den Magen.
Besucherinfos
Die DASA-Arbeitswelt ist montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Für Erwachsene kostet der Eintritt 6€, ermäßigt 3€.
Alle Infos unter:
www.dasa-dortmund.de
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