Ausflugsziel

Burg mit neuem Innenleben

Nach anderthalb Jahren Sanierung wird an diesem Wochenende die Wasserburg Vischering bei Lüdinghausen neu eröffnet: mit Live-Musik, Spielen für Kinder – und mit einem komplett aufgefrischten Museum. Die Burg ist jetzt durchgängig barrierefrei.

Die Wasserburg Vischering, eines der touristischen Aushängeschilder Westfalens, war anderthalb Jahre lang Baustelle. Besucher standen vor verschlossenen Türen. Das ist jetzt vorbei: Mit einem „Tag der offenen Tür“ wird die Burg an diesem Sonntag, 4, Februar, wieder eröffnet. „Besucher, die die Burg vor dem Umbau kannten, werden sie sicher wiedererkennen, aber doch im positiven Sinn staunen“, sagt Landrat Christian Schulze Pellengahr vor der Presse. Das Ergebnis der Innen- und Außensanierungen fasst er so zusammen: „Die Burg präsentiert sich moderner, interaktiver und ist zugleich barrierefrei zugänglich.“

Den Staub weggepustet

Burg Vischering, die benachbarte Burg Lüdinghausen und deren umgebende Landschaft werden schon seit geraumer Zeit neu erschlossen und zur Stadt hin verbunden. In diesem Vorzeige-Vorhaben der „Regionale Münsterland 2016“ bildet die nun abgeschlossene Sanierung der Burg Vischering den Schlussstein.

Der Bau aus dem 16. Jahrhundert wurde durchgängig restauriert. Außerdem wurde die zuletzt reichlich angestaubte Dauerausstellung auf Vordermann gebracht. Die neue Schau erzählt aus der Geschichte der Burg und ihrer Bewohner. Nach wie vor gibt es Fallklappen und Geheimtüren, gibt es Reste wertvoller Wandmalereien, gibt es Möbel, Fliesen, Münzschätze, Urkunden und dergleichen mehr. Natürlich fehlen auch die beiden besonderes berühmten Sehenswürdigkeiten Vischerings nicht:

  • das legendäre eiserne Halsband mit Innendornen, das dem Landadligen Lambert von Oer um den Hals gelegt worden sein soll, und
  • das um 1550 entstandene Himmelbett mit seinem eindrucksvollen Schnitzwerk.

Ohne Hindernisse

Mit vielen originelle Ideen wurden die Ausstellungsstücke wieder zum Strahlen und zum Erzählen gebracht. Ein Höhepunkt wartet auf die Besucher im Rittersaal: Über die Wände huschen traumähnliche Trickfilmszenen früheren Burglebens.

Die allergrößte Veränderung bietet sich allen, die auf Rollstuhl, Rollator oder andere Gehhilfen angewiesen sind. Für sie gibt es Rampen und einen Treppenlift, am früheren Dienstboteneingang wurde sogar der Platz des alten Treppenhauses genutzt, um einen Aufzug einzubauen – erstmals also können Gehbehinderte in alle Etagen der Burg gelangen.

Das Programm zur Eröffnung

Der Eröffnungstag am Sonntag, 4. Februar, beginnt um 9 Uhr mit einer Ökumenischen Andacht in der St. Georg-Kapelle. Um 10 Uhr öffnet die Burganlage. Bis 18 Uhr gibt es Spiel und Spaß für Kinder, von 11 bis 20 Uhr Live-Musik mit Jazz, Rock'n'Roll, Folk und Liedermachern im Veranstaltungssaal. Ganztägig angeboten werden Kinder-Zaubervorstellungen und naturkundliche Führungen. Von 18 Uhr bis 20 Uhr ist alle 30 Minuten eine Video-Projektion im Innenhof der Hauptburg zu sehen.

Tipps für Besucher

Berenbrock 1 – so lautet die offizielle Adresse der Burg Vischering in Lüdinghausen, Kreis Coesfeld. Aber auch ohne Navi ist sie leicht zu finden, der Weg ist von allen Seiten der Stadt ausgeschildert. Wer per Bahn anreist, gelangt auf einem etwa 2 km langen Weg zu Fuß oder per Rad vom Bahnhof zur Burg. Eine Anfahrt per Bus ist mit dem Schnellbus S 90 Münster – Senden – Lüdinghausen möglich.

Die Burg ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Ein Kombiticket zum Eintritt in die Vor- und die Hauptburg kostet

  • für Erwachsene 7,50 €,
  • für Kinder und Jugendliche von 6 bis 18 Jahren 3,50 €,
  • für Familien mit zwei Erwachsenen 20 €, mit einem Erwachsenen 13 €.

Gut zu wissen: Der Kreis Coesfeld unterstützt Schulklassen bei der Anreise zur Burg.

Weitere Informationen unter Tel. (0  25  91) 7  99  00, www.burg-vischering.de.

Ein ausführlicher Beitrag über Burg Vischering, die Restaurierung und das neue Museum erscheint im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben, Folge 6, vom 8. Februar 2018.