Ausstellung

Böckstiegel: Westfälische Wege in die Moderne

Das Böckstiegel-Museum im Kreis Gütersloh bietet gerade eine Ausstellung zweier Künstlergruppen, die den Weg in die moderne Malerei bahnten.

Peter August Böckstiegel (1889–1951) gilt als Vertreter des Westfälischen Expressionismus. Geboren und gestorben ist er in Werther im Kreis Gütersloh.

Genau dort, in Sichtweite seines ehemaligen Wohnhauses, öffnete 2018 das Museum Peter August Böckstiegel.

"Rote Erde" trifft auf "Der Wurf"

Noch bis zum 24. April ist dort die Ausstellung „Westfälische Wege in die Moderne – Die Künstlergruppen ,Rote Erde‘ und ,Der Wurf‘“ zu sehen.

70 Gemälde, Arbeiten auf Papier und Skulpturen sowie Möbel und Silberschmuck richten den Blick auf ein bislang wenig bekanntes Kapitel der westfälischen Kunstgeschichte, wie es in der Ankündigung heißt.

Die „Rote Erde“ wurde 1907 unter anderem von Böckstiegel gegründet. Die Kunst der Gruppe aus Bielefeld zeugte von selbstbewusster Heimatverbundenheit. „Der Wurf“ entstand im November 1919 als Gegenposition zur „Roten Erde“.

Nach dem Ersten Weltkrieg hatten sich viele Künstler dieser Gruppe schnell zu einer Ausstellung zusammengefunden. Die dort gezeigten Werke waren zwar vom Expressionismus beeinflusst, doch ihre Motive blieben Landschaften, Porträts und Stillleben.

„Der Wurf“ forderte eine stärkere Auseinandersetzung mit dem Krieg und seinen Folgen. Doch die ambitionierten Ideen der Gruppe, wie ein „Kristalldorf“ als Künstlerheim im Teutoburger Wald, stießen in Bielefeld auf wenig Akzeptanz. Schon im Frühjahr 1921 löste sich „Der Wurf“ offiziell auf.

Neu aufgetauchte Dokumente

Die aktuelle Schau zeigt mithilfe neu aufgetauchter Dokumente aus Archiven Werke aus den Nachlässen der Künstler sowie aus privaten und öffentlichen Sammlungen.

Das Böckstiegel-Museum, Schloßstraße 109/111 in Werther, ist mittwochs bis sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 7 €. Menschen unter 18 Jahren kommen gratis ins Museum.

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