Neuer Roman

Blick zurück in die Geschichte einer Bauernfamilie aus dem Münsterland

Maria Tekülve hat einen Roman geschrieben, der in einem Dorf im Münsterland spielt. Als Basis diente die Geschichte ihrer eigenen, bäuerlichen Familie.

Stine und Natz machen den Anfang. Sie ist die Ziehtochter eines Kleinbauern, der Mitte des 19. Jahrhunderts einen kleinen Hof von den glücklosen Vorbesitzern gekauft hat. Lesen kann sie kaum, aber die Kuh melken und einen bäuerlichen Haushalt führen, inklusive Flachsanbau und Winterarbeit am Spinnrad. Er ist ein nachgeborener Bauernsohn, der nach der Lehre zum Stellmacher eine gute Partie sucht.

Mit Natz und Stine und ihrer Hochzeit im November 1886 beginnt das Leben einer Familie auf einem kleinen Hof im westlichen Münsterland. Weitere Generationen, Kinder und Kindeskinder, werden ihnen folgen. Maria Tekülve hat daraus jetzt einen Roman gemacht. „Abschied von Wiesken“, lautet der Titel. Er begleitet die Familie Vanwoldt durch mehr als ­anderthalb Jahrhunderte, durch Kriege, menschliche und wirtschaftliche Verwerfungen, vom kargen Leben eines Handwerkers und Kleinbauern bis zu den Bauernprotesten am Brandenburger Tor.

Bessvader und Bessmoder

Mit Geschichten aus dem Leben von Stine und Natz – in Wahrheit hießen sie anders – ist Maria Tekülve, heute 64 Jahre alt, aufgewachsen. Die Vorbilder für die beiden sind ihre Urgroßeltern, Bessvader und Bessmoder. Die Geschichte ihrer katholischen Familie sieht sie als „Geländer“ für ihr Buch. „Es ging mir primär um ländliche Geschichte, nicht um meine Familiengeschichte.“ Diese hat aber die Fantasie beflügelt. „Vieles ist absolut erfunden.“

Sie wollte kein Sachbuch schreiben, sondern einen...