Westfälisches Industriemuseum

Mit Dampf unter Tage: In der Zeche Nachtigall in Witten

Idyllische Wanderwege an der Ruhr und eine Dampfmaschine, die sich von der besten Seite zeigt: Das ist die Zeche "Nachtigall" in Witten, die zur Zeitreise in die Anfänge des Bergbaus einlädt.

Sie ist gewaltig, sie stand jahrzehntelang unter Dampf - und sie hat ihren Schwung bis heute nicht verloren: Die Rede ist von der Dampffördermaschine in der Museumszeche "Nachtigall" bei Witten. Am Sonntag, 17. März, setzt sie sich um 14.30 Uhr in Bewegung. Jeder, der will, kann bei dem Technik-Schauspiel zusehen.

Zurück zum alten Glanz

Gebaut wurde die Fördermaschine vor mehr als 130 Jahren für eine Baumwollspinnerei im münsterländischen Gronau. 1887 setzte sie sich dort erstmals in Gang. 1911wurde sie abgebaut und in der Zeche Jacobi in Oberhausen wieder aufgebaut - oder besser: umgebaut für den Einsatz als Abteuf-Fördermaschine. Zehn Jahre später zog sie noch einmal um. Seit 1921 tat sie ihre Dienste am Schacht I auf Prosper Haniel in Bottrop, der letzten Steinkohlenzeche in Deutschland.

Ende der 1980er-Jahre übernahm der Landschaftsverband Westfalen-Lippe das Stück. Die Dampfmaschine wurde detailgetreu restauriert und erstrahlt in Witten wieder in ihrem alten Glanz. Der Technik-Gigant wird aber nicht mehr mit Dampf angetrieben, sondern mit einem Elektromotors in Bewegung gesetzt.

Kindergeburtstag und Sonntagsausflug einmal anders: In Witten können die Knirpse Bergbau spielen. (Bildquelle: LWL)

Mit Helm und Grubenlampe

Die Zeche in Witten ist eine der acht Filialen des Westfälischen Industriemuseums, das dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe gehört. Die Museumszeche "Nachtigall" führt zurück in die Anfänge des Bergbaus vor gut 300 Jahren, als die Stollen noch waagerecht in die Hänge getrieben wurden, um Kohle zu gewinnen. Im Besucherbergwerk können kleine und große Gäste, ausgerüstet mit Helm und Grubenlampe, einen echten Steinkohleflöz betreten und dort die Atmosphäre eines historischen Abbaubetriebes unter Tage erleben.

Eine Ausstellung zeigt die Technik und die Arbeitsbedingungen der Bergleute im 19. Jahrhundert. Außerdem können Besucher eine audiovisuelle Reise durch das Ruhrtal in der Zeit der Industrialisierung unternehmen - und der ältesten Dampfmaschine des Reviers bei der Arbeit zusehen. Am Sonntag. 17. März, setzen sich die gewaltigen Schwungräder ab 14.30 Uhr in zu einer Schauvorführung in Bewegung.

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Adresse: Zeche Nachtigall, Nachtigallstraße 35, 58452 Witten

Öffnungszeiten: Dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr - montags nur an Feiertagen geöffnet.

Eintritt: Erwachsene 3 €, ermäßigt 1,50 €

Weitere Informationen: Tel.: (02302) 936640, www.zeche-nachtigall.de