Industriemuseum "Zeche Nachtigall" in Witten

Klimaausstellung in der Museumzeche: Kleine Gase, große Wirkung

Ein 9 km langer Wanderweg und eine Museumszeche mit dem schönen Namen "Nachtigall" in Witten zeigen, wie alles begann mit der Kohle im Revier. Eine kleine Sonderausstellung vermittelt Fakten zum Klima und seinem Wandel.

Steigende Temperaturen, schmelzende Gletscher, zunehmende Trockenheit: Mit den Auswirkungen des Klimawandels beschäftigt sich die Ausstellung „Kleine Gase – große Wirkung“, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe in seinem Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten zeigt. Dabei geht es um Fragen wie: Welchen Anteil hat der Mensch an der Erderwärmung? Treten Stürme und Überschwemmungen bereits häufiger auf? Müssen wir jedes Jahr Ernteausfälle befürchten? Was kostet ­eigentlich der Klimawandel?

Kohleflöz und Klima-Tafeln

Die Wittener Museumszeche erinnert an die Anfänge des Kohlebergbaus im Ruhrrevier vor zwei Jahrhunderten. In einem Besucherbergwerk können Gäste, mit Helm und Grubenlampe ausgestattet, ein echtes Kohleflöz besichtigen. Im Muttental, in unmittelbarer Nähe der Zeche, führt ein etwa 9 km langer Rundweg zu Stationen des Bergbaus in der Natur.

Die jetzt angelegte Freiluftschau zum Klimawandel basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von David Nelles und Christian Serrer. „Da wir kein Buch finden konnten, das den Klimawandel verständlich auf den Punkt bringt, haben wir kurzerhand beschlossen, es selbst zu schreiben“, so die beiden Studenten. Über 100 Wissenschaftler haben sie unterstützt.

Das kleine Buch kommt jetzt in Witten groß heraus: Auf Paletten montiert sind 16 Tafeln mit Erklärungen und Illustrationen. Sie geben Aufschluss über Ursachen und Folgen der Erderwärmung.

Standpunkte auf Stoffstücken

Besucher können sich nach dem Rundgang eigene Gedanken zum Thema auf Stoffstücke schreiben, die an einen Bauzaun gehängt werden. „Diese Stimmen sollen zum Nachdenken anregen und die Diskussion in besonderer Form vor Augen führen“, erklärt Dustin Sie­bert vom Industriemuseum, der die Ausstellung mit Freiwilligen aus dem Sozialen Jahr umgesetzt hat.


Tipps für Besucher

Ort: Die Ausstellung „Kleine Gase – große Wirkung“ ist bis zum 25. Oktober im Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten, Nachtigallstraße 35, zu sehen.
Öffnungszeiten: Täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr.
Eintritt: Erwachsene 4 €, ermäßigt 2 €, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren frei.
Weitere Informationen: Tel. (0  23  02) 9  36  64  10, www.lwl-industriemuseum.de.

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