Mit Corona-Abstand: Dorfkrippen und mehr

Der andere Advent: Lichtblicke in Westfalen

Advents- und Weihnachtsmärkte müssen in diesem Jahr ausfallen. Dafür gibt es: Krippen-Wanderwege, Weihnachtsmärkte im Schaufenster, Rathäuser als Adventskalender oder bunt ausgeleuchtete Burgen.

In diesem ganz besonderen Dezember 2020 müssen alle Advents- und Weihnachtsmärkte ausfallen. Doch vielerorts in und um Westfalen gibt es Ideen zu einem "anderen Advent". Hier eine Auswahl:

ALTENA: Ein besonderes „Glanzlicht“ ist bis Neujahr die Burg Altena im Märkischen Kreis. Licht setzt jeden Abend die Außenmauern zur Lenneseite, die Türme und Innenhöfe der Burg in Szene. Moderne Strahler arbeiten die Fassade und architektonischen Besonderheiten heraus. Die Farben wechseln wöchentlich. Rundherum ertönen aus fünf Klangstationen Lieder und Texte. Die Wege rund um die Burg Altena und der untere Burghof sind immer geöffnet. Der Erlebnisaufzug fährt zurzeit nicht. Unten in der Stadt gibt es einen Pop-up-Weihnachtsmarkt. Händler verkaufen in leer stehenden Ladenlokalen Deko­artikel, Marmeladen und Handarbeiten.

BAD ROTHENFELDE: Im Kurort am Teutoburger Wald werden allabendlich die gut 14 m hohen Gradierwerke zu einer gigantischen Leinwand umfunktioniert. Zu sehen sind – nein, keine Weihnachtsfilme und kein Glocken-, Schnee- und Tannenzapfen-Kitsch, sondern: Es gibt Filme und Lichtprojektionen internationaler Künstler. Etwa 1 km lang ist der Weg rund um die Gradierwerke, die eine Projektions­fläche von insgesamt 10   000 m2 bieten. Virtual Reality-Angebote werden Besuchern des Kurparks über das Smartphone zugänglich gemacht.
„Lichtsicht“ heißt die Veranstaltung, die bis zum 21. Februar zu erleben ist: täglich von 17.30 bis 21.30 Uhr, freitags und samstags bis 22 Uhr. Der Eintritt in den Kurpark und ­damit auch zu den Gradierwerken ist frei. Lediglich die Teilnahme an öffentlichen Führungen – donnerstags bis sonntags 18 und 19.30 Uhr – kostet pro Person 8 € Eintritt. Kinder bis 13 Jahre sind frei. Tickets und weitere Informationen unter Tel. (0  54  24) 2  21  80, www.lichtsicht-triennale.de.

KALKAR: Im „Wunderland Kalkar“, dem zu einem riesigen Freizeitpark umgebauten ehemaligen Atomkraftwerk, startet am 10. Dezember ein Corona-konformer Weihnachtsmarkt. Bis zum 31. Dezember (ausgenommen Heiligabend) ist er mittwochs bis sonntags jeweils von 16.30 bis 21 Uhr geöffnet. Die Besucher fahren im eigenen Auto (maximale Höhe 2,40 m) über eine 2,5 km lange Strecke durch drei Hallen mit unterschiedlichen Themen. Der Eintritt kostet pro Pkw 12,50 €. Tickets sind online buchbar unter www.wunderlandkalkar.eu.

LEGDEN: Im Sommer lockt eine bunte Blütenpracht in den Dahliengarten an der Pfarrkirche St. Brigida in Legden (Kreis Borken). Jetzt sind auf dem Areal 30 Krippen zu sehen. Gruppen und Einzelpersonen, Schulklassem und Kindergartenkinder haben klassische und originelle Varianten gestaltet. Bis Mitte Januar ist der Garten täglich von 8.30 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos, Masken sind Pflicht. In den Abendstunden sorgen die Lichter in den Krippen für eine besondere Stimmung. Mehr Informationen unter www.dahliengarten-legden.de.

Am Rathaus von Paderborn wird täglich ein „Kläppchen“ geöffnet. Kinder von Paderborner Grundschulen haben die 24 weihnachtlichen Motive gemalt. Ähnliche Rathauskalender gibt es unter anderem in Lippstadt und in Hilchenbach. (Bildquelle: Stadt Paderborn)

MÜNSTER-HANDORF: Rund um die Pfarrkirche St. Petronilla haben Ehrenamtliche 120 Krippen aufgebaut. Die Wege sind breiter als in den Vorjahren. Es gilt Maskenpflicht. Einige Krippen stehen auch entlang des rund 1,5 km langen Weges durch den Boniburger Wald zur Dyckburgkirche. Der Krippenweg ist bis zum 17. Januar rund um die Uhr geöffnet. Besonders eindrucksvoll ist ein Besuch in der Dämmerung.

NOTTULN: Einen „Weihnachtsmarkt im Schaufenster“ ermöglicht die Familie Ahlers. Sie stellt die Schaufenster ihres Einrichtungshauses Kunsthandwerkern zur Verfügung, die sonst auf dem Weihnachtsmarkt ausgestellt hätten. Zu sehen sind Anhänger für den Weihnachtsbaum und Schmuck, Wollsocken und selbst genähte Kleidung, Bastelarbeiten aus Papier und vieles mehr. 13 „Fensterplätze“ sind besetzt. Interessierte können die ausgestellten Waren direkt im Geschäft an der Appelhülsener Straße 18 kaufen. Der „Weihnachtsmarkt im Schaufenster“ ist bis zum 23. Dezember montags bis freitags von 9 bis 19 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr geöffnet.

In den Schaufenstern des Telgter Museums "religio" werden Stücke aus der aktuellen Krippenausstellung gezeigt. (Bildquelle: Museum)

TELGTE: Wie zur Zeit alle Museen, so muss auch das Telgter Museum "religio" bis auf weiteres geschlossen bleiben. So kann niemand die aktuelle, 80. Krippenausstellung besuchen, die dort seit Mitte November aufgebaut ist und bis Anfang Februar 2020 laufen soll. Aufgestellt sind immerhin mehr als 140 aktuelle Figurendarstellungen zur Weihnachtsgeschichte überwiegend westfälischer Profi- und Laienkünstler. „Wenn die Menschen nicht zu den Krippen kommen können, dann müssen die Krippen eben zu den Menschen kommen“ sagt Museumsleiterin Dr. Anja Schöne und geht mit ihrem Team gerade neue Wege:
● Alle Krippen der Ausstellung „Geheimnis der Heiligen Nacht“ sind auf einem Banner am Museum vereint. In Kürze werden vier weitere Banner auf dem Telgter Marktplatz aufgestellt.
● Außerdem werden mehrere originale Krippen im Wechsel in den Schaufenstern des Museums an der Kapellenstraße gezeigt.
● Die Krippen der aktuellen Ausstellung sind auch im digitalen Adventskalender auf Instagram und Facebook zu sehen.
● Am 22. Dezember bietet das Museum um 15 Uhr einen Ausstellungsrundgang als Livestream.
Weitere Infos: www.museum-religio.de.



Haben Sie noch weitere Hinweise zum anderen Advent, die Sie weitergeben möchten? Dann schreiben sie uns - wir freuen uns über jeden Tipp!
redaktion@wochenblatt.com


Mehr zu dem Thema