Ausstellungen in Münster und Paderborn

Unterwegs zum Mond: "Der Adler ist gelandet"

An die erste Landung auf dem Mond vor 50 Jahren erinnern das Computermuseum in Paderborn und das Naturkundemuseum in Münster. Ihre Sonderausstellungen wecken Erinnerungen und erlauben virtuelle Reisen mit Rakete, Mondauto und Raumstation.

Eine gewaltige Rakete donnert gen Himmel. Die Funkverbindungen piepen und rauschen. Irgendwann kommt die nächtliche Botschaft aus der Mondfähre: „Der Adler ist gelandet“ – und es folgt die Spannung, als die ersten Schwarz-Weiß-Bilder über die Bildschirme flackern. Mehr zu ahnen als zu sehen ist das Tapsen der Astronauten Neil Armstrong und Edwin „Buzz“ Aldrin auf dem Mond. Im Funkrauschen geht Armstrongs Spruch für die Ewigkeit fast unter: „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein riesiger Sprung für die Menschheit!“

Wer im Juli 1969 groß genug war, hat das Ereignis nicht vergessen: Die Mondlandung vor 50 Jahren steht im Mittelpunkt einer Sonderausstellung im Heinz-Nixdorf-Museumsforum in Paderborn, allseits besser bekannt als „das Computermuseum“. Die Sonderausstellung zeigt auf 800 m2 die Entwicklung der Raumfahrt: von den ersten Anfängen in Nazi-Deutschland über den russischen Satelliten Sputnik und den Kosmonauten Juri Gagarin, den ersten Mann im All, bis zum Mondfahrt-Programm der NASA.

Sputnik und Mondauto

Kleine und große Besucher können in Paderborn den Nachbau der Mondlandefähre erklettern oder auch ein Mondauto durch eine ­virtuelle Kraterlandschaft lenken. Mithilfe einer besonderen Bildschirmtechnik schwebt ein Astro­naut durchs All und wird ein Flug durch den Weltraum besonders plastisch dargestellt. In einem besonderen Raum des HNF können kleine und große Gäste virtuell eine Saturn-­V-Rakete besteigen, um zum Mond geschossen zu werden, oder auch durch die Internationale Raum­station zu schweben.

Außerdem gibt es jede Menge Fotos, Modelle und Originalobjekte, etwa eine Mondkarte der Apollo-12-Mission, eine Borduhr des russischen Raumschiffs Sojus 18, den Handschuh eines Kosmonauten oder auch einen der ersten Bordcomputer des US-Raumfahrtprogramms.

Sogar ein winziges, aber echtes Stück Mondgestein ist ausgestellt. Allerdings haben es keine Apollo-Astronauten mitgebracht, sondern es ist einfach vom Himmel gefallen. Das Stück vom Mond wurde übrigens in Marokko gefunden.

Tipps für Besucher

Ort: Die Ausstellung „Aufbruch ins All“ ist im Heinz-Nixdorf-Museumsforum/Computermuseum in Paderborn, Fürstenallee 7 zu ­sehen.

Geöffnet: Bis zum 5. Januar kommenden Jahres dienstags bis freitags von 9 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr.

Wichtiger Hinweis: Wegen Renovierungsarbeiten ist das Computermuseum vom 12. bis 19. August vollständig geschlossen.

Eintritt: Erwachsene 5 €, ermäßigt 3 €, Familien 10 €.

Weitere Informationen: Tel. (0 52 51) 30 69 00, www.hnf.de/raumfahrt.

Rund um den Mond dreht sich eine Veranstaltungsreihe im Naturkundemuseum in Münster.

Mondsommer in Münster
Zum Jubiläum der Mondlandung hat auch das Museum für Naturkunde in Münster ein umfangreiches Programm vorbereitet. Es trägt den Titel „Mond-Sommer“. Bereits seit einigen Wochen und noch bis zum 27. Oktober ist dort die Ausstellung „50 Jahre Mondlandung“ zu sehen. Sie zeigt unter anderem Originalfotos der NASA, Pläne und Modelle, außerdem Berichte westfälischer Zeitungen sowie Ausschnitte aus Schlagern und Kino­filmen zur Raumfahrt.
Das Planetarium des Naturkundemuseums zeigt eine nagelneue Show, geeignet für Zuschauer ab acht Jahren. Die 50-minütige Show blickt auf die Geschichte und auch auf die Zukunft der bemannten Raumfahrt. Die Show ist zu wechselnden Zeiten dienstags bis sonntags zu sehen.
• Am Jubiläumstag, 20. Juli, lädt das Naturkundemuseum von 19 bis 24 Uhr zum „Langen Abend: 50 Jahre Apollo 11“. Geboten werden unter anderem eine Mondshow und eine begehbare Mondlandschaft. Ab 22 Uhr wird die Landung von Apollo 11 simuliert. Damit die richtige Stimmung aufkommt, freut sich das Museum, wenn die Gäste in Kleidung der 1960er-Jahre kommen. Bei stilechter Musik jener Jahre kann dann das Jubiläum gefeiert werden.
• Ebenfalls am 20. Juli gibt es bereits um 17 Uhr eine Live-Übertragung mit ESA-Astronaut Alexander „Astro-Alex“ Gerst, der aus dem Planetarium Berlin über seine Missionen berichten wird.
• Am Donnerstag, 25. Juli, ist um 19 Uhr der ESA-Astronaut Thomas Reiter im Planetarium zu Gast. Er wird über seine Raumfahrterfahrung berichten und Fragen der Gäste beantworten.
• Am Dienstag, 27. August, wird der Wissenschaftsjournalist Peter Schneider über die NASA- und ESA-Pläne zur Zukunft der Raumfahrt berichten.
Infos zu den Veranstaltungen, Terminen und jeweiligen Eintrittspreisen: www.mond-sommer.lwl.org.