Archäologie in Westfalen

Ausstellung in Berlin: Wer waren die Germanen?

Die Germanen bevölkern Heldenopern, Fantasy-Romane und Kinofilme. Wie sie wirklich lebten, zeigt nun eine große Sonderausstellung in Berlin. Mit dabei: Etliche Fundstücke aus Westfalen.

Westfalen gehörte einmal zum Land der Germanen. Das ist zwei Jahrtausende her. Doch die Germanen beflügeln immer noch und immer wieder die Fantasie – keineswegs nur in donnernden Wagner-Opern, sondern auch in Fantasy-Romanen oder in aufwendigen Spielfilmen, die hohe Besucherzahlen und Einschaltquoten bescheren. Bilder sind da im Schwange von wilden Kerlen mit zotteligen Haaren, die Helme mit Hörnern tragen, ständig Streit suchen – und am Ende eine Weltmacht wie die Römer in die Knie zwingen.

Stimmt das alles? Wer waren die Germanen überhaupt? Waren sie überhaupt „ein“ Volk? Und sind sie tatsächlich „unsere“ Vorfahren? Diesen Fragen geht eine große Sonderausstellung nach, die vor wenigen Tagen im Museum für Vor- und Frühgeschichte auf der Museumsinsel in Berlin eröffnet worden ist. Gezeigt werden mehr als 700 Ausstellungsstücke, gefunden und zusammengetragen aus dem gesamten mittel- und osteuropäischen Raum.

Pflugschare, Sensen, Sägen

Die Stämme und Siedlergruppen haben keine Briefe und keine Bücher und auch sonst nichts Schriftliches hinterlassen – selbst ihren Namen haben sie von den Römern. Sie selbst haben sich kaum als einheitliches „Volk“ betrachtet.

Aus den archäologischen Funden, die in Berlin zusammengestellt sind, entsteht...