Richtig eingefädelt

Hilfreiche Tipps rund um die Nähmaschine

Manchmal macht die Nähmaschine, was sie will. Damit sie bei jedem Nähen einwandfrei funktioniert, hat Heinz Goesmann hilfreiche Tipps.

Jeder, der selbst näht, kennt das: Die Nähmaschine macht manchmal Sachen, die sie eigentlich gar nicht machen soll. Mal zieht sich der Stoff ins Stichloch, mal läuft der Unterfaden nicht vernünftig, mal sind Klopfgeräusche beim Nähen zu hören.

Eine Hobbyschneiderin kann das schnell zur Weißglut bringen, wenn ein Teil schnell fertig werden soll. Heinz Goesmann (72) aus Meschede im Hochsauerlandkreis repariert im „Nähkästchen“, dem Geschäft seiner Frau Lore, seit 25 Jahren Nähmaschinen.

Der Fachmann gab fünf Landfrauen des Ortsverbandes Meschede/Bestwig während des Seminars „Meine Nähmaschine und ich“ hilfreiche Tipps.

Tipps und Tricks

Beim Nähen nicht am Stoff ziehen oder schieben. Davon kann die Nadel krumm werden.

Wenn beim Nähen Schlaufen entstehen, als Erstes überprüfen, ob der Faden richtig im Oberfadenhebel eingefädelt ist. Das ist der Hebel, der vorne beim Nähen immer rauf- und runtergeht.

Damit sich der Stoff gut transportieren lässt, sollte das Füßchen von unten immer glatt sein. Daher ist es wichtig, am Ende des Nähvorgangs den Stoff niemals ganz herauslaufen zu lassen. Denn dann schabt der Transporteur am Nähfuß, was ihn rau machen kann.

Wichtig ist, den Stoff nur zu führen. Nicht ziehen oder schieben. (Bildquelle: Dorda)

Lieber den Staub heraussaugen

Der optimale Zeitpunkt, die Nähmaschine zu reinigen ist, wenn Staub sichtbar ist. Am einfachsten lässt sich die Maschine mit einem feinen Pinsel und dem Staubsauger reinigen. „Bitte den Staub nicht wegpusten, sondern saugen, weil er sonst wieder in die Maschine gelangt“, erklärt Heinz Goesmann einen häufigen Fehler.

Neuere Nähmaschinen sollten nicht geölt, sondern einmal im Jahr zur Wartung gegeben werden. Ältere Maschinen benötigen von Zeit zu Zeit einen Tropfen Öl. „Wer viel näht, sollte die Maschine etwas häufiger ölen“, gibt der Fachmann einen Richtwert.

Damit aus der Flasche nicht zu viel Öl träufelt, rät Heinz Goesmann, einen Tropfen Öl auf einen Schraubenzieher zu träufeln und damit dann die Maschine zu ölen. Da jede Maschine anders geölt wird, lohnt ein Blick in die Gebrauchsanweisung.

Kleiner Tipp: Legen Sie das angebrochene Ölfläschchen nicht einfach so ins Nähkästchen, da es auslaufen kann. Besser ist es, die kleine Flasche in ein Tütchen zu stecken.

Jojo-Spulen-Trick

Wann steckt die Spule richtig in der Spulenkapsel? „Wenn Sie den Faden halten, darf die Spule nicht herunterrutschen. Erst wenn Sie es wie ein Jojo auf und ab bewegen, darf der Faden etwas herauskommen“, sagt Heinz Goesmann.

Entscheidend dafür ist die Drehrichtung. Dazu die Spule in die Kapsel legen, den Faden durch die Öffnung herausziehen und schauen, dass sich die Spule nach rechts, also im Uhrzeigersinn dreht.

Die Spule sollte nicht einfach herunterrutschen. (Bildquelle: Dorda)

Ohne die passende Nadel läuft nichts

Wenn die Nähmaschine mal nicht richtig läuft, kann eine neue Nadel helfen. Dazu den Oberfaden herausziehen, eine neue Nadel einsetzen, wieder einfädeln. Besonders wenn es beim Nähen „klopft“ oder wenn sich der Stoff hochzieht, kann das ein Zeichen zum Nadel­tauschen sein. Zieht man eine alte Nadel schräg über die Fingerkuppe und spürt einen kleinen Grat, ist die Nadel kaputt. Nadeln sollten immer glatt sein.

Wichtig beim Einsetzen ist, dass oben an der Nadel die flache Seite nach hinten zeigt. Universalnadeln, auch 80er-Nadeln genannt, weil sie 0,8 mm Durchmesser haben, eignen sich für Baumwoll-, Jersey- und Jeansstoffe. Ganz neu sind schwarze Nadeln. Diese haben eine spezielle Oberfläche, die keinen Kleber annimmt, wenn man beispielsweise Applikationen aufnäht oder Stoffe mit Vlieseinlagen näht.

Wer viel mit Jersey arbeitet, kann eine spezielle Jerseynadel mit einer etwas kugeligen Spitze nutzen. Bei Jerseystoffen eignen sich besonders gut Zickzack-Stiche, damit die Naht elastisch bleibt. Anders als Baumwollstoffe muss Jersey nicht versäubert werden.

Wenn die Nadel am Ende des Nähvorgangs noch im Stoff steckt, das Handrad rechts an der Seite immer zu sich hindrehen, um die Nadel nach oben zu befördern.

Heinz Goesmann rät, nicht die preiswerten Nadeln aus dem Discounter zu verwenden, sondern hochwertige Nadeln zu kaufen.

Ein kleiner Trick hilft zu überprüfen, ob die Nadel noch gut ist. (Bildquelle: Dorda)