„Wir haben viele Baustellen“

Ein berufstätiges Ehepaar, eine einjährige Tochter und eine Baustelle, die nicht fertig wird – eine große Herausforderung. Familie Kockentied aus Beelen arbeitet seit 2011 am Umbau – Fertigstellung: vermutlich 2014.

Guck mal, die Rollläden funktionieren“, stellt Katharina Bonkamp-Kockentied (27) fasziniert fest. Während die Handwerker die Rollläden überprüfen, beobachten die junge Mutter und ihr Mann Stefan Kockentied (31) zufrieden das Geschehen. Dem Traum, irgendwann die Baustelle hinter sich zu lassen, kommen sie so wieder ein kleines Stück näher.

Die Kockentieds wussten, dass viel Arbeit mit dem Umbau des elterlichen Hauses von Stefan Kockentied auf sie zukommt. Doch heute wirken sie eher erschöpft: „Ich glaube, wenn uns jemand sagen würde, wir könnten noch einmal von vorne anfangen“, erklärt Stefan Kockentied und stockt, „wir würden einiges anders machen.“

Die Planungsphase

„Im März 2011 haben wir den Entschluss gefasst, auf dem Hof meiner Eltern wohnen zu bleiben“, erzählt der Werkzeugmechaniker. Dafür gab es viele gute Argumente: „Wir hatten bei der Planung meine Schwiegereltern im Hinterkopf“, erklärt Katharina Bonkamp-Kockentied. Das junge Paar wollte die Eltern von Ehemann Stefan nicht alleine im Außenbereich wohnen lassen. Zusätzlich wäre es für den jungen Vater langfristig schwieriger geworden, den Nebenerwerb mit den Mutterkühen aus der Ferne zu betreiben.

Gemeinsam mit einem Architekten aus Gütersloh planten sie, bis Ende des Jahres 2011 das Dach des Verbindungsgebäudes zwischen dem eigentlichen Wohnhaus und dem Stall erneuert und für ihre Zwecke ausgebaut zu haben. Im Winter sollten dann die Umbauarbeiten weitergehen. „Der Architekt hielt das für realistisch“, erzählt Stefan Kockentied. Seine Frau lächelt schwach, betrachtet das Haus und sagt: „Das hat nicht geklappt.“

Viel Organisation

Provisorisch sind sie schon ins Obergeschoss von Stefan Kokentieds Eltern eingezogen. Dieser Teil soll später renoviert werden. Die weitere Herausforderung besteht darin, das alte Obergeschoss nach Fertigstellung des Dachausbaus nach und nach zu renovieren, während die dreiköpfige Familie zur gleichen Zeit noch darin wohnt. „Wir haben eine Menge Baustellen“, erklärt der junge Vater.

Immer wieder gibt es auch Probleme mit den Handwerkern, die das Bauvorhaben wieder ins Stocken geraten lassen. „Da hat der eine Handwerker die Arbeit nicht richtig gemacht, so- dass die anschließenden Arbeiten für den nächsten Handwerker nicht weitergehen“, erklärt die junge Mutter.

Die Eltern von Stefan Kockentied sind für die Überwachung der Bauarbeiten unentbehrich. „Es ist schon gut, dass meine Eltern hier vor Ort sind. Die nehmen uns einiges ab“, beschreibt er die Situation. „Sonst wäre eine solche Baustelle auch undenkbar“, erklärt Katharina Bonkam-Kockentied.

„Trotzdem freuen wir uns darauf, wenn es dann mal alles fertig wird“, sagen die beiden. Auch wenn der Weg dahin noch weit ist.

Den vollständigen Artikel finden Sie in der aktuellen Folge 32, auf Seite 76-77.


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