An Türen und Fenstern können schwere Stoffe helfen, Energie zu sparen. Raumausstatter-Meisterin Sandra Kaiser aus Meschede im Hochsauerlandkreis empfiehlt Vorhänge für nicht optimal gedämmte Gebäude – vor allem, wenn sie keine Rollläden haben. „Zwischen Fenster oder Tür und einem dichten, schweren Vorhang bildet sich eine dämmende Luftschicht“, erklärt sie. Auch ein offenes Treppenhaus kann ein Vorhang abschirmen. Zur Wahl stehen verschiedene Materialien (siehe Infokasten am Textende).
Heizkörper aussparen
Wichtig ist dabei immer, Heizkörper nicht zu verdecken. Der Vorhang aus Thermostoff sollte zur Decke, zum Boden und zu den Seiten dicht abschließen. Unten sollte er mindestens aufliegen. Oben ist eine stabile Schiene die beste Befestigungsart. Die Vorhänge haben Gewicht. „Da würde ich einen Dübel mehr setzen“, sagt Sandra Kaiser.
Verarbeiten lassen sich die Stoffe mit einer normalen Haushaltsnähmaschine. Wird die anderthalbfache Breite eingeplant, liegt der Vorhang auch zugezogen noch leicht in Falten. Gut geeignet sind raumhohe Thermostoffe, die auf 300 cm Höhe gewebt sind und bei denen das Bleiband bereits an der Unterkante eingearbeitet ist. Der Vorteil gegenüber 140 cm breiter Bahnenware: Für breite Vorhänge müssen nicht mehrere Bahnen aneinander genäht werden. Die Preise für solche hochgewebten Thermostoffe liegen bei etwa 80 bis 100 € pro laufendem Meter. Das Material gibt es im Fachhandel und auf Stoffmärkten.
Vorhänge hinterfüttern
Sandra Kaiser und ihr Mann Thorsten wohnen in einem liebevoll sanierten Fachwerkhaus in Sundern-Linnepe (Beitrag aus dem Wochenblatt 12/2018). Zur Verdunklung arbeitet die Familie ausschließlich mit Vorhängen. Einige von ihnen hat Sandra Kaiser hinterfüttert. Das geht auch nachträglich. Dazu das Gardinenband abtrennen. Den alten Dekostoff und den neuen, bereits umsäumten Stoff übereinanderlegen und nur mit dem Gardinenband zusammennähen. Je dichter und schwerer der Vorhang, desto mehr Energie lässt sich sparen.
Das Haus der Kaisers ist nach der Sanierung gut gedämmt. Die Vorhänge spielen ihren Nutzen deshalb vor allem im Sommer aus. Dann helfen sie, die Wärme draußen zu halten. Dabei gilt wie im Winter: Die Vorhänge wirken nur, wenn sie geschlossen sind.
Den richtigen Stoff finden
Naturstoffe: Filz und Schurwolle schützen besonders gut gegen Kälte. Sind sie verschmutzt, müssen sie allerdings in die Reinigung. In der Wäsche laufen sie ein. Helfen kann es, die untersten 20 cm des Vorhangs mit Leder einzufassen.
Kunstfasern: Meist wird für Thermostoffe Polyester verwendet. Das Material hat eine niedrige Wärmeleitfähigkeit. Die Stoffe sind in der Regel bei 30 °C waschbar und laufen kaum ein.
Wichtig ist bei allen Thermostoffen die Faserstruktur. Voluminöse Garne schließen die Luft ein und speichern die Wärme. Eine dichte Faserstruktur sorgt für eine Verringerung des Luftaustausches. Besonders geeignet sind Samt und Vlies sowie Velours und Chenille.
Zum Hinterfüttern rein dekorativer Vorhänge gibt es ebenfalls verschiedene Möglichkeiten.
Reflexstoffe: Solche Gewebe haben einen Metallanteil. Dadurch reflektieren sie Energie. Die Hersteller versprechen eine Reduzierung des Wärmeverlusts um bis zu 35 %.
Blackout: Die Stoffe (meist aus Kunstfasern) bestehen aus drei Schichten, die für Licht-, Wärme- und Sichtschutz sorgen. Die mittlere ist schwarz.
Molton: Das Baumwollmaterial ist eine gute Wahl, wenn es vor allem um Licht- und Schallschutz geht.
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