Trinkwasser ohne Blei

Seit dem 1. Dezember gibt es einen neuen Grenzwert für Blei im Trinkwasser. Eigentümer von Häusern, die vor 1970 errichtet wurden, müssen alte Bleirohre in ihren Gebäuden austauschen lassen.

Schritt für Schritt ist der Bleigrenzwert für Trinkwasser in Privathaushalten in den letzten zehn Jahren gesenkt worden. Seit dem 1. Dezember dürfen pro Liter Trinkwasser nicht mehr als 0,010 mg Blei enthalten sein. Da der Wert in Leitungen aus Blei in aller Regel nicht eingehalten wird, müssen sie deshalb laut Umweltbundesamt (UBA) gegen besser geeignete Materialien ausgetauscht werden. Wird der Blei-Grenzwert überschritten, kann das Gesundheitsamt den Wasserversorger oder den Vermieter verpflichten, die Ursache der Überschreitung zu beseitigen. Dazu empfiehlt sich ein kompletter Austausch der Bleirohre, erklären Experten des Umweltbundesamtes.

Wen betrifft die Regelung?

Betroffen sind Besitzer, deren Haus vor 1970 errichtet wurde. Danach sind Bleirohre, mit einzelnen Ausnahmen, nicht mehr verwendet worden. Sofern Wasserversorger und Vermieter die Bleirohre nicht bis zum 1. Dezember vollständig ausgewechselt haben, müssen sie die betroffenen Verbraucherinnen und Verbraucher schriftlich oder per Aushang unabhängig von der Höhe der Blei-Konzentration im Trinkwasser informieren.

Damit endet die zehnjährige Übergangsfrist für den Austausch bleihaltiger Rohre. Bleirohre sind sowohl für Hausanschlussleitungen als auch für die Trinkwasser-Installation in Gebäuden verwendet worden. Die Hausanschlussleitungen liegen in der Regel in der Verantwortung des Wasserversorgers und können nur durch diesen ausgetauscht werden. Die Rohre der Trinkwasser-Installation gehören dem Hauseigentümer. Dieser hat dafür zu sorgen, dass die Trinkwasserbeschaffenheit einwandfrei ist und eventuell vorhandene Bleirohre ausgetauscht werden.

Diese Information ist zum Beispiel für Schwangere und Kleinkinder wichtig. Sie sollten weder Leitungswasser, das Blei enthält trinken noch Speisen essen, die mit bleihaltigem Wasser zubereitet wurden. Denn Blei kann sich im Körper anreichern und besonders die kindliche Entwicklung des Nervensystems beeinträchtigen. Grundsätzlich sollten Sie darauf achten, dass das Wasser zum Trinken oder zur Zubereitung von Speisen nicht länger als 4 Stunden in den Leitungen steht. Wenn der Wasserhahn länger nicht genutzt wurde, sollten Verbraucher das Wasser kurz ablaufen lassen, bis es gleichbleibend kühl aus der Leitung kommt.

So erkennen Sie Bleirohre

  • Bleirohre haben eine graublaue Farbe, sofern sie nicht überstrichen wurden.
  • Blei ist weich und kann problemlos mit einem spitzen Gegenstand eingeritzt werden.
  • Es erzeugt beim Klopfen ein dumpfes Geräusch.
  • Häufig sind Bleirohre in großen Bögen über Putz verlegt worden.
  • Bei Rohren „unter Putz“ sollte ein Installateur zu Rate gezogen werden.

Bei Fragen und Problemen unterstützt und berät das zuständige Gesundheitsamt oder die für Trinkwasser zuständige Landesbehörde. UBA/np

Adressen der örtlichen Gesundheitsämter finden Sie hier .