Dampfgaren

Tipps zum Garen im Bratschlauch

Wie das Garen im Bratschlauch funktioniert, das probierten Landfrauen des Ortsverbandes Rhade im Kreis Recklinghausen kürzlich aus. Ihr Fazit: Die Gerichte sind aromatisch, die Küche bleibt sauber und das Essen ist fix fertig.

25.05.2019 08:00 von

Bettina Pröbsting

Ist das Gericht erst einmal im Bratschlauch verpackt und brutzelt im Backofen vor sich hin, dann braucht sich der Koch um nichts mehr zu kümmern. Denn in der Kunststoffhülle brennt nichts an und zu trocken wird das Gargut auch nicht.

Das erfuhren 14 Mitglieder des Ortslandfrauenverbandes Rhade im Kreis Recklinghausen auf einem Kochseminar zum Thema "Garen im Bratschlauch". Es wurde von Hauswirtschaftsmeisterin Irmgard Steinkamp geleitet. "Die Gerichte sind sehr schmackhaft, weil sie im eigenen Saft bzw. im Wasserdampf garen", erklärte Irmgard Steinkamp. Außerdem muss kein Fett zugefügt werden.

Es gibt Bratschläuche und auch Bratbeutel

Hier ist einiges Wissenswertes rund um das Garen im Bratschlauch:

Bratschläuche sollten etwa 20 cm länger als das Bratgut abgeschnitten werden.

Neben Bratschläuchen gibt es auch Bratbeutel. In ihnen lassen sich bis zu 5 kg Lebensmittel dämpfen. (Bildquelle: Pröbsting)

Vor dem Befüllen den Bratschlauch an einer Seite mit einem mitgelieferten Folienband verschließen.

So werden die Enden der Bratschläuche verschlossen. Dazu eine Schlaufe bilden und mit dem Folienband verknoten. Sind die Enden sehr lang, müssen sie abgeschnitten werden. (Bildquelle: Pröbsting)

Das offene Ende mit der Hand aufschütteln, damit viel Luft in den Schlauch gelangt. Zuerst wird Gemüse hineingegeben, dann eventuell das Fleisch. Zum Schluss kommen mindestens 1 bis 2 Esslöffel Flüssigkeit hinzu. Dann die zweite Seite des Bratschlauchs zuknoten.
Damit das offene Ende des Folienschlauchs beim Befüllen nicht verschmutzt, kann es vorab umgestülpt werden.
Einige Anbieter empfehlen, in den Bratschlauch oben ein bis zwei 1 cm große Löcher einzuschneiden, damit während des Garprozesses heiße Luft entweichen kann. Andere Bratschläuche haben spezielle Verschlüsse, die das Einschneiden überflüssig machen. Deshalb die Packungsanleitung lesen.
Den Backofen vorheizen.
Den Bratschlauch mittig auf ein kaltes Backblech setzen und auf den unteren Einschubleisten in den Backofen geben.
Der Bratschlauch darf die heißen Backofenwände nicht berühren.

Die Garzeit hängt genau wie bei anderen Arten der Zubereitung, entscheidend von der Höhe des Garguts ab. Als Faustregel gilt, dass man für jeden Zentimeter Fleisch etwa 12 bis 15 Minuten bei 180 bis 200 °C benötigt. Ein Schweinebraten kann deshalb mit einem Bratschlauch schon in 45 Minuten fertig sein. Ein Krustenbraten benötigt hingegen etwa 90 Minuten. Für eine knusprige Schicht kann der Bratschlauch in den letzten Minuten der Garzeit oben aufgeschnitten werden.
Zum Öffnen die Kunststoffhülle im oberen Bereich vorsichtig aufschneiden. Der heiße Wasserdampf darf nicht an die Hände oder ins Gesicht strömen.
Das Gericht lässt sich zünftig im aufgeschnittenen Bratschlauch servieren oder etwas feiner auf Tellern angerichtet.

Natürlich lassen sich die Rezepte auch in einer Auflaufform mit Deckel, im Römertopf oder in einem Bräter zubereiten. Die Garzeit ist aber um einiges länger.