Selbst gemachte Fertiggerichte

Eintöpfe aus dem Glas

Nicht nur Gemüse und Obst lassen sich einkochen, sondern auch Suppen, Eintöpfe und Soßen. Folgendes ist beim Sterilisieren zu beachten.

Manchmal muss es mittags schnell gehen. Da ist es praktisch, wenn Bolognesesoße oder ein Eintopf griffbereit stehen. Wer nicht auf Fertiggerichte zurückgreifen möchte, der kann auch selbst Suppe, Soße oder Fleischgerichte herstellen und in Gläsern haltbar machen. Besonders für Allergiker bietet selbst Eingekochtes Vorteile, denn sie wissen, was drin ist.

Kleine Haushalte können größere Portionen zubereiten, beispielsweise von Rouladen oder Eintopf und haben dann einen guten Vorrat, der keinen Platz im Gefriergerät beansprucht.

Viele Speisen eignen sich zum Einkochen. Allerdings dürfen sie folgende Zutaten nicht enthalten:

Reis und Nudeln sind nicht zum Sterilisieren geeignet, unter anderem weil sie viele Kohlenhydrate enthalten.

Das gilt auch für Bindemittel wie Speisestärke und Mehl. Diese säuern mit der Zeit und beeinträchtigen den Geschmack. Deshalb den Eintopf erst beim Erwärmen in Topf oder Pfanne binden.

Auch Milchprodukte, mit denen Suppen und Eintöpfe oft verfeinert werden, nicht mit sterilisieren, sondern kurz vor dem Servieren zufügen.

Instant-Brühe nur einsetzen, wenn sie weder Stärke noch Hefeextrakt enthält. Hefeextrakt kann zu einer Gärung führen.

Sehr hygienisch arbeiten

Wichtig ist, die Speisen gut durchzugaren und sehr sauber zu arbeiten. Einkoch-, Bügel- oder Schraubgläser und Deckel vorab sehr heiß spülen und beispielsweise im Backofen bei 100 °C ein paar Minuten trocknen. Gummiringe kurz in Wasser mit etwas Essig aufkochen.

Zum Einfüllen beispielsweise von Gulaschsuppe einen Trichter verwenden. So bleibt der Rand sauber. (Bildquelle: Robert Kneschke/stock.adobe.com)

Die gekochten Suppen oder Soßen möglichst heiß in die Gläser füllen und zwar maximal bis zur Unterkante des Randes. Der Rand darf nicht verschmutzt sein. Sonst ist er ein Einfahrtstor für Mikroorganismen, die die Speisen verderben. Die Gläser sofort mit Deckel und bei Einkochgläsern mit Gummiring und Metallspange verschließen.

Den Einkochautomat einsetzen

Praktisch ist das Sterilisieren im Einkochautomat. Denn die Gradzahl lässt sich genau einstellen und es gibt oft eine Zeitschaltur. Die Gebrauchsanweisung enthält Details und oft auch Hinweise auf Einkochzeiten.
Die Gläser in den Topf stellen. Bei noch warmen Speisen soviel warmes Wasser hineingießen, dass die Gläser mehr als zur Hälfte in Wasser stehen. Auch Stapeln ist möglich. Dann sind die unteren Gläser unter Wasser.

(Bildquelle: Pröbsting)

Einkochzeiten

  • Gemüsesuppen und Hühnerbrühe benötigen zum Einkochen bei 100 °C 60 Minuten.
  • Gehaltvolle Suppen wie Erbsen-, Kartoffel- oder Linsensuppe werden 90 Minuten bei 100 °C sterilisiert.
  • Für Eintöpfe, die viel Fleisch enthalten, empfehlen Experten eine Einkochzeit von 120 Minuten bei 120 °C.
  • Haben die Einkochgläser mehr als 1 l Füllvolumen, verlängert sich die Einkochzeit um etwa 15 Minuten.

Sterilisieren im Backofen

Auch der Backofen eignet sich zum Sterilisieren. Allerdings kann er den Nachteil haben, dass die Temperatur im ganzen Ofenraum nicht gleich ist. Das hängt vom Gerät ab.

Zunächst den Backofen auf 175 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Dann die Gläser mit Abstand in ein tiefes Backblech stellen, soviel Wasser einfüllen, dass der Wasserstand etwa bei etwa 3 cm liegt. Das Blech in den Backofen schieben.
Wenn sich in den Gläsern Bläschen bilden, die Temperatur auf 140 °C zurückschalten. Jetzt beginnt die Einkochzeit Minuten.

Nach dem Einkochen die Gläser sofort aus dem Einkochtopf oder Backofen nehmen, damit sie schnell auskühlen.

Hinweis auf Verderb
Sollte sich mal ein Einkochglas von alleine öffnen oder zischt es nicht, wenn am Gummiring gezogen wird, ist das ein klares Zeichen für ein verdorbenes Produkt. Das gilt auch für Schraubdeckel, die sich nach oben wölben.

Noch zwei Rezepte

Bolognese

(6 Gläser à 500 ml)

1 kg Hackfleisch (Rind oder gemischt), 2 Zwiebeln, 1 Möhre, 2 Stangen Staudensellerie, 3 Knoblauchzehen, 1 Esslöffel Zucker, 1 l passierte Tomaten aus der Dose, 500 g geschälte Tomaten in Stücken aus der Dose, 200 ml Rotwein, 500 ml Gemüsebrühe oder Fleischfond, 4 Esslöffel Öl, 1 Lorbeerblatt, 1 Esslöffel getrockneter Oregano, Pfeffer, Salz.

Zwiebeln, Möhre und Sellerie schälen und klein schneiden. In einem großen Topf Öl erhitzen und das Hackfleisch darin krümelig braten. Zwiebeln zufügen und glasig dünsten. Mit Zucker bestreuen, unterrühren. Sellerie und Möhren zugeben, den Knoblauch hineinpressen. Alles kurz unter Rühren aufkochen lassen bis sich der Bratensatz gelöst hat. Geschälte und passierte Tomaten zugeben und mit der Brühe auffüllen zu. Lorbeerblatt und Oregano zufügen, pfeffern, salzen und etwa 1 Stunde bei geringer Hitze köcheln lassen.

Die Bolognese in die Gläser füllen, verschließen und in Einkochautomat bei 100 °C 90 Minuten einkochen, im Backofen bei 120 °C 120 Minuten.

Gulaschsuppe mit Paprika

(für 4 Gläser à 500 ml)

500 g Rindergulasch aus der Keule, 4 Esslöffel Öl, Pfeffer, Salz, 3 Zwiebeln, je 1 Esslöffel rosenscharfes und edelsüßes Paprikapulver, 50 g Tomatenmark, 200 ml Rotwein, 400 ml Rinderfond, 500 ml Wasser, 500 g Kartoffeln, je 2 rote und 2 gelbe Paprika.

Öl in einem Bräter erhitzen und das Gulasch von allen Seiten braun braten. Mit Pfeffer und Salz würzen. Das Fleisch herausnehmen. Zwiebeln pellen, würfeln und im Bratsatz andünsten. Paprikapulver und Tomatenmark zugeben, kurz anschwitzen und mit Rotwein ablöschen. Rinderfond, Rindfleisch und Wasser angießen und alles für 30 Minuten köcheln lassen. Paprika entkernen, waschen und in große Würfel schneiden. Kartoffeln schälen, waschen und ebenfalls würfeln. Beides zum Gulasch geben und weitere 60 Minuten schmoren lassen. Die Suppe in Gläser füllen. Nur gut zwei Drittel voll machen, verschließen und im Einkochtopf bei 100 °C 75 Minuten einkochen.

Tipp: Auf jeden Teller Suppe je 1 Esslöffel Naturjoghurt aufsetzen.

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Auf Vorrat gebacken

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