Ein Regal hängt am besten nicht nur gerade, sondern auch stabil an der Wand. Sonst gibt es schon nach wenigen Stunden der Schwerkraft nach und nichts ist ärgerlicher, als wenn teures Porzellan oder eingerahmte Erinnerungen plötzlich zu Boden krachen.
Andreas Wilfling vom Baubeschlagfachhandel Rüschenschmidt & Tüllmann in Münster und die Tischlerin Kathrin Homann aus Metelen geben ein paar Tipps, worauf man achten soll.
Halt geben mit Regalkonsolen
Die gängigste Variante, das Regalbrett zu befestigen, ist über Regalträger oder Regalkonsolen. Das sind winkelähnliche Halter. Bei kurzen Regalen genügen meist zwei von ihnen.
Sollen eher leichte Gegenstände wie etwas Deko oder ein paar Bücher auf dem Wandregal stehen, reichen meist leichte Metallkonsolen aus Aluminium.
Konsolen aus Stahl halten deutlich mehr und haben eine Traglast von bis zu 65 kg pro Stütze. Schwerlastkonsolen aus Stahl mit einer zusätzlichen Querstrebe können sogar zwischen 150 und 300 kg halten. Damit befestigte Regale stemmen volle Wasserkisten, schwere Elektrogeräte und Werkzeuge.
Wer das Regal nur bei Bedarf braucht, kann anstatt der starren Stützen auch Träger, die sich neigen und klappen lassen, anbringen.
Grundsätzlich gilt: Bei allen Konsolentypen sollte die vom Hersteller angegeben maximale Traglast nicht überschritten werden.
Wand beachten für optimale Traglast
Diese Traglast können die Konsolen nur entfalten, wenn sie richtig in der Wand verankert sind. Daher ist es unerlässlich, vor der Montage zu wissen, aus welchem Material die Wand ist. Etwas Bohrmehl kann Aufschluss geben.
Während Beton hell und fein ist, erkennt man Porenbeton am eher grauen, grobkörnigen Mehl. Weißes und sandiges Bohrmehl deutet auf Kalksandsteine hin. Ziegel erkennt man deutlich am rötlichen Staub. Sollte das Mehl am Bohrer kleben, handelt es sich um Gipskarton.
Vorsicht beim Bohren: Stromleitungen befinden sich in der Regel senkrecht zu Steckdosen und Lichtschaltern. Wer sicher gehen möchte, kann das mit einem Detektor prüfen. Das ist vor allem in Altbauten zu empfehlen.
Der richtige Dübel erspart viel Ärger
Die Regalhalter werden mit Dübel und Schraube an der Wand befestigt. Gute Dübel sind für wenige Euro im Fachhandel erhältlich. Welcher Dübel zum Einsatz kommen muss, ist abhängig von der Wand und der Last, die später vermutlich auf dem Brett ruhen soll.
Soll die Schraube in einem festen Gefüge wie Vollstein oder Beton nur wenige Kilogramm halten, reicht ein Spreizdübel aus Kunststoff. Dabei sollte die Schraube die Dübellänge etwa um einen Schraubendurchmesser überragen. Nur so kann sich der Dübel beim Anziehen der Schraube aufspreizen.
Wenn Beton oder Vollstein vorliegen, kommen bei schwereren Regalen Langschaftdübel zum Einsatz. Diese Dübel eignen sich auch bei Lochsteinen, da sie die Hohlräume überbrücken.
Der Universaldübel ist eine gute Wahl, wenn der Untergrund nicht genau bekannt ist. Er verspreizt sich im Vollstein, verankert sich im Lochstein und verknotet sich in Plattenbaustoffen.
Wer weiß, dass der Untergrund aus Plattenbaustoffen wie Rigips- oder Spanplatten besteht, greift am besten zum Hohlraumdübel. Das sind hintergreifende Dübel aus Kunststoff oder Metall. Sie verankern sich direkt im Hohlraum an der Rückseite der Platte.
Bei einer Belastung bis 20 kg reichen Hohlraumdübel aus Kunststoff, bei mehr Gewicht sollte der Dübel aus Metall sein. Die Stärke der Rigipsplatten sollte in jedem Fall mindestens 12,5 mm betragen, um Belastung überhaupt standhalten zu können.
Im Porenbeton werden speziell dafür geeignete Dübel oder ein Schwerlast-Befestigungsset verwendet. Es besteht aus Injektionsmörtel sowie Ankerstangen und -hülsen.
Brett wählen
Bei der Wahl des Brettes ist es wichtig, wo im Haus das Regal hängen soll. In der Küche und im Wohnzimmer muss es optisch eher zu den anderen Möbeln passen als in der Garage oder im Hauswirtschaftsraum. Doch nicht nur bei der Optik spielt das Brett ein wichtige Rolle.
Wer auf eine eher günstige Spanplatte zurückgreift, sollte die Träger deutlich enger setzen, mindestens alle 40 cm. Sonst biegt sich das Brett mit der Zeit. Die Spanplatte sollte mindestens 20 mm dick sein. Solch ein Regal eignet sich nur für leichte Dekoration.
Bei Brettern aus Massiv- oder Sperrholz reicht ein Abstand von 70 cm zwischen den Regalträgern. Für Regale, die deutlich mehr halten sollen wie zum Beispiel schwere Bücher, sollte man Massiv- oder Sperrholz wählen, das nicht dünner als 15 mm ist.
Sperrholz ist preisgünstiger, eignet sich optisch aber eher für Garage oder Hauswirtschaftsraum.
Dabei gilt: Wer skeptisch ist, ob die Stützen allein die Last halten, kann zwischen die Regalstützen eine zusätzliche Leiste montieren.
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