Zum Putzteufel mit dem Coronavirus?
Putzen in Zeiten von Covid-19
Hygienereiniger und Desinfektionsmittel sind Mangelware in den Regalen des Handels. Stellt sich die Frage: Muss in Zeiten von Corona anders geputzt werden?
Hygienereiniger und Desinfektionsmittel sind dieser Tage heißt begehrt. Muss in Zeiten von Corona tatsächlich anders geputzt werden? Viele Hände greifen täglich an eine Türklinke. Hände, an denen möglicherweise Coronaviren (SARS-CoV-2) haften. Unter Beachtung der Empfehlungen für eine gute Handhygiene ist das kein Problem.
Im privaten Alltag reicht es generell aus, die Hände für rund 20 Sekunden mit Seife unter fließendem Wasser zu waschen. Die Wassertemperatur spielt dabei keine Rolle. Ein kleiner Tipp: Zwei Strophen des Liedes "Happy Birthday" entsprechen der empfohlenen Dauer.
Coronaviren auf Oberfläche
Doch es gibt Gegenstände im Haus und auf dem Hof, die auch von anderen, außerfamiliären Personen berührt werden. Nicht jeder kann und möchte sich auf die Handhygiene der anderen verlassen. Es ist nicht abschließend erforscht, wie lange das Virus auf verschiedenen Oberflächen überlebt. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung sind Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Beschaffenheit der Oberfläche, der spezielle Virusstamm und die Virusmenge ausschlaggebend. Generell seien humane Coronaviren auf trockenen Oberflächen nicht besonders stabil. Eine Inaktivierung erfolge in der Regel in getrocknetem Zustand innerhalb von Stunden bis einigen Tagen. Eine noch nicht abschließend begutachtete US-amerikanische Laborstudie vermutet, dass die Viren in getrocknetem Zustand bei starker Kontamination
- bis zu drei Stunden als Aerosol (Schwebeteilchen in der Luft),
- bis zu vier Stunden auf Kupferoberflächen,
- bis zu 24 Stunden auf Karton und
- zwei bis drei Tage auf Edelstahl und Plastik infektiös bleiben können.
Virologe Prof. Dr. Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie der Charité Berlin, betont in seinem Podcast, die Ergebnisse nicht eins zu eins in die Praxis zu übertragen. Die Daten seien unter Laborbedingungen gewonnen.
"Normales" Putzen reicht
Dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sind bislang keine Infektionen über Türklinken, Bargeld, Smartphones oder auch Griffe von Einkaufswagen bekannt. Diese sogenannten Schmierinfektionen scheinen nur dann möglich, wenn das Virus von den Händen direkt auf die Schleimhäute des Mund- und Rachenraumes oder die Augen übertragen werde. Das Robert Koch-Institut (RKI) sieht es als ausreichend an, "Kontaktoberflächen wie Tisch oder Türklinken [...] regelmäßig mit Haushaltsreiniger" zu säubern. Ein Hinweis auf die Verwendung von desinfizierenden Putzmitteln oder speziellen Hygienereinigern existiert nicht.
Das ist auch interessant
Mehr zu dem Thema