Wissen Sie, wie viele Zimmertüren Sie im Haus haben? Obwohl wir die meisten von ihnen täglich mehrfach benutzen, nehmen wir sie oft kaum wahr. Meist ist das erst der Fall, wenn Fingerabdrücke oder Flecken uns direkt ins Auge fallen. Solche Gebrauchsspuren lassen sich umso leichter und schonender entfernen, je häufiger eine Tür gereinigt wird.
Wie oft das erfolgen sollte, hängt vor allem davon ab, wie viele Personen im Haushalt leben, dort ein- und ausgehen und wie oft Räume genutzt werden. Eine Küchentür etwa ist häufiger zu säubern als eine im Keller. „Sicherlich brauchen Zimmertüren nicht jede Woche geputzt zu werden. Ein regelmäßiger Blick darauf zeigt am besten, ob ein einfaches Abwischen der Griffspuren reicht oder die gesamte Oberfläche gereinigt werden muss“, erläutert Martina Schäfer von der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft (dgh).
Je milder, desto besser
„In der Regel finden wir auf Innentüren nur leichte Verunreinigungen wie Staub oder Fingerabdrücke“, weiß die hauswirtschaftliche Betriebsleiterin. Meistens genügt es, sie regelmäßig abzustauben und hin und wieder mit einem nebelfeuchten Baumwolltuch abzuwischen. Bei stärkeren Verschmutzungen hilft Geschirrspülmittellauge. „Probieren Sie es immer zuerst mit dem mildesten Mittel wie eben Spülmittel oder einem Neutralreiniger. Das reicht zur Pflege der Türen aus und greift Oberflächen nicht an.“ Wenn nötig, die Mittel langsam steigern und punktuell ein stärkeres Produkt wählen, beispielsweise einen Allzweckreiniger oder Fettlöser.
Wie die Zimmertüren im einzelnen zu pflegen sind, hängt vom Material ab. Offenporige Holztüren brauchen eine andere Behandlung als Kunststofftüren. Die Hersteller geben meist Hinweise zur Pflege. Folgendes ist zu beachten.
Lackierte Holztüren: Sie vertragen keine Mikrofasertücher. Diese würden die Holzstruktur mit ihren winzigen Haken zu stark aufrauen, warnt die Expertin. Bei hartnäckigen Fettflecken darf man mal mit verdünntem Spülmittel arbeiten.
Unbehandelte oder lasierte Holztüren: Hier ist viel Feuchtigkeit tabu. Sie lässt das Material aufquellen. Auf Reinigungsmittel ist zu verzichten. Nur sehr verschmutzte Stellen, etwa rund um Klinken, dürfen mit feuchtem Tuch gereinigt werden.
Türen mit Kunststoffbeschichtung: Sie sind unempfindlich. Bei Hochglanztüren aber ebenfalls keine Mikrofasertücher verwenden. Da die Tücher die Oberfläche verkratzen können, bei Kunststofftüren immer an verdeckter Stelle probieren, ob sie sich hier eignen.
Glastüren: Glastüren haben eine harte Oberfläche. Sie lassen sich gut mit einem feuchten Mikrofasertuch säubern. Es löst den Schmutz und hält ihn fest, auch Fett. Das Tuch sollte eine feine Struktur haben, damit sich keine Streifen bilden. Bei leichten Verunreinigungen hilft Glasreiniger.
Türen mit Glas- oder Holzeinsätzen: In den Kassetten lagert sich Staub ab. Mit einem Staubwedel lässt er sich auch aus Ecken entfernen. Gute Erfahrungen hat Martina Schäfer mit Wedeln aus Straußenfedern. Sie ziehen Staub an, halten ihn fest und lassen sich später ausschütteln. Putztücher sollten höchstens nebelfeucht sein, damit an den Übergängen kein Wasser in die Tür dringt und sie nicht aufquillt. Das Tuch dazu am besten mit einer Sprühflasche anfeuchten.
Radierer, Creme und mehr
Weitere Tipps:
■ Beim Türputz die Zargen nicht vergessen. Darauf lagert sich Staub ab. Diesen mit einem Staubwedel oder mit der Polsterbürste des Staubsaugers entfernen. Wer ein feuchtes Tuch nutzt, muss darauf achten, dass er die Wand rund um die Zarge nicht verschmiert.
■ Verfärbte Stellen und hartnäckiger Schmutz, zum Beispiel von Schuhen, mit einem feuchten Schmutzradierer behandeln. Er reinigt besonders gut, wenn man ihn in Vollwaschmittel drückt. Das Pulver enthält Bleichmittel.
■ Rückstände von Klebestreifen lassen sich mit Nivea-Creme entfernen. Die Inhaltsstoffe haben einen lösenden Effekt, verrät die Expertin. Die verschmutzte Stelle mit Creme einreiben, einwirken lassen und sorgfältig abnehmen. Eventuell vorsichtig mit einem Raclettespatel aus Holz nachhelfen.
■ Für alle Maßnahmen gilt: Immer zuerst an einer unauffälligen Stelle der Tür ausprobieren! Wer ungeeignete Mittel einsetzt, kann die Oberfläche beschädigen.
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