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Neuer Lack für alte Fenster

Wer einen Neuanstrich seiner Holzfenster plant, sollte sich dafür einige Tage Zeit nehmen. Tipps, wie der Anstrich gelingt.

Holzfenster benötigen alle acht bis zwölf Jahre einen neuen Anstrich, damit sie weiter gegen Wind und Wetter gewappnet sind. Die richtige Zeit dafür ist, wenn es draußen warm und trocken ist. Wie Fensterrahmen neuen Glanz bekommen, erklärt Ralph Albersmann. Der Meister im Maler- und Lackiererhandwerk arbeitet als technischer Berater für Schöner Wohnen-Farbe.

Zeitplan

Neue Fenster brauchen drei Anstriche, alte Fenster kommen in der Regel mit zwei aus. Bei ihnen sollten schadhafte Stellen vorgestrichen werden. Der Fachmann empfiehlt, für jeden Anstrich einen Tag einzuplanen, damit der Lack gut trocknen kann.

Tipp
Neue Pinsel verlieren häufig Borsten. Damit diese nicht im Anstrich landen, ein Stück Malerkrepp unter der Tischplatte befestigen und den Pinsel auf der Klebefläche ausstreichen.

Farbe und Pinsel

  • Folgendes Material sollte vorab besorgt werden:
  • Schleifpapier Körnung 180,
  • Werkzeug zum Abschrauben der Beschläge,
  • Staubbesen oder -bindetuch,
  • Malerkrepp zum Abkleben,
  • ein Ringpinsel (Naturborsten für lösemittelbasierte Lacke, synthetische Borsten für wasserbasierte Lacke),
  • Lack.

Farbe wählen

Dabei besteht die Wahl zwischen zwei Systemen: wasserbasiertem Acryllack und lösemittelbasiertem Kunstharzlack (Alkydlack). Wasserlacke belasten die Umwelt weniger und trocknen schneller. Allerdings muss zusätzlich eine Grundierung her. Die sogenannten 1-2-3-Lacke auf Lösemittelbasis eignen sich für Grund-, Zwischen- und Endanstrich. Zudem schaffen sie eine sehr ebene Oberfläche.
Bei Farbe für den Fensteranstrich sollte auf eine sehr gute Blockfestigkeit Wert gelegt werden. Das reduziert die Gefahr, dass die Fenster verkleben, wenn sie nach 24 Stunden geschlossen werden. Zudem müssen Fensterlacke wasserabweisend und dampfdurchlässig sein, damit der Rahmen nicht aufquellen und sich verziehen kann. Dies gewährleisten Venti-Lacke.
Alle Lacke eignen sich sowohl für den Außen- als auch den Innenanstrich und sind in verschiedenen Farben erhältlich. Wer außen eine andere Farbe wählt als innen, sollte mit der helleren beginnen.

Schritt für Schritt

1. Dichtungen entfernen: Die Gummilippen werden hart, wenn sie Lack abbekommen. Deshalb vorsichtig herauslösen und zum Schluss wieder einsetzen.

2. Beschläge abschrauben: Die Griffe mit dem Schraubendreher lösen und abnehmen. So hat der Pinsel anschließend freie Bahn. Nach dem Anstrich wieder montieren.

3. Untergrund vorbereiten: Das Holz muss fest, trocken und tragfähig sein. Deshalb alles abschleifen, was lose ist. Auch der Einsatz eines Elektroschleifers ist möglich, wenn die Scheiben die Erschütterung vertragen. Fehlstellen im Holz möglichst durch einen Fachmann ausbessern lassen. Ist der alte Anstrich noch intakt, diesen so anschleifen, dass der Glanz gebrochen ist.

4. Reinigen: Mit Handfeger oder Staubbindetuch den Schleifstaub gründlich entfernen. Dann ist das Holz bereit für den Anstrich.

5. Fenster abkleben: Ein Streifen Malerkrepp schützt das Glas und auch Silikonfugen. Zusätzlich möglichst auch die Fensterbank mit Folie oder Papier abdecken.

6. Grundanstrich: Den kompletten Fensterrahmen und die -flügel mit dem Rundpinsel außen und innen jeweils von oben nach unten komplett streichen.

7. Anschleifen: Damit auch der zweite Anstrich gut hält, kommt noch einmal das Schleifpapier zum Einsatz. Den ersten Anstrich so anschleifen, dass der Glanz gebrochen ist. Anschließend wieder reinigen.

8. Schlussanstrich: Rahmen und Flügel noch einmal komplett streichen. Bei neuen Fenstern Vorgang ein weiteres Mal wiederholen.

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