Zum Schutz vor Corona

Behelfsmasken richtig reinigen

Ab Montag ist das Tragen eines Nase-Mund-Schutzes in Deutschland beim Einkauf und in öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht. Viele Bürger tragen selbstgenähte Behelfsmasken. Sie müssen nach jedem Tragen gewaschen werden. Folgendes ist zu beachten.

Zum Alltag wird ab Montag das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen gehören. Da Einweg-Atemschutzmasken Mangelware sind, kommt oft ein selbstgenähter Mundschutz – Behelfsmaske genannt – zum Einsatz.

Bei der Auswahl des Mundschutzes sollte man zu Modellen aus fest gewebtem Stoff greifen, schreibt das Robert-Koch-Institut. Am besten ist Stoff, der hohe Waschtemperaturen verträgt wie kochfeste Baumwolle, Vlies oder Halbleinen. Geeignet sind zum Beispiel Geschirrtücher oder Kissenbezüge.

Das ist beim Waschen von Behelfsmasken zu beachten

Zum Tragen und Reinigen von Behelfs-Mundschutz gibt unter anderem das Robert-Koch-Institut folgende Hinweise:

  • Vor dem ersten Tragen ist der Mundschutz zu waschen.
  • Die Behelfsmaske sollte nur einmal benutzt werden, auch wenn es nur ein kurzer Einkauf war. Wird der Mundschutz länger getragen, ist er zu wechseln, sobald der Stoff von der Atemluft durchfeuchtet ist. Dadurch schwindet die Virenbarriere.
  • Vor dem Auf- und nach dem Absetzen der Maske müssen die Hände mindestens 20 bis 30 Sekunden mit Seife gewaschen werden.
  • Potenziell sitzen Erreger auf der Außenseite der gebrauchten Maske. Um eine Kontaminierung der Hände zu verhindern, sollte diese möglichst nicht berührt werden.
  • Die Maske ist nach dem Abnehmen in einem Beutel oder einer Box luftdicht verschlossen aufzubewahren. Am besten wird sie möglichst bald gewaschen, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Nach dem Tragen reicht es nicht aus, die Mundbedeckung zum Trocknen aufzuhängen. Die Coronaviren können mehrere Stunden auf dem Stoff infektiös bleiben.

Mindestens im 60-°C-Programm waschen

  • Masken sollten nach einmaliger Nutzung idealerweise bei 95 °C, mindestens aber bei 60 °C gewaschen werden. Wichtig ist, ein 60 °C Standardprogramm zu wählen und kein Energiesparprogramm. Denn im Energiesparprogramm ist nicht garantiert, dass die hohe Waschtemperatur lange genug gehalten wird, um die Viren zu töten. Wenn die Waschmaschine über ein spezielles Hygieneprogramm verfügt, dieses einschalten.
  • Ins Waschmittelfach kommt am besten Vollwaschmittel, rät die Verbraucherzentrale NRW.
  • Alternativ lässt sich der Mundschutz auf dem Herd auskochen. Dazu den Stoff mindestens fünf Minuten in einem Topf mit spudelnd kochendem Wasser legen. Nach dem Waschen den Mundschutz vollständig trocknen.

Behelfsmasken bügeln?

Auch wenn über das Coronavirus bislang nur wenig bekannt ist, gilt als sicher, dass der Erreger keine große Hitze verträgt. Bei Temperaturen jenseits von 60 bis 70 °C stirbt er ab. Zum Abtöten empfiehlt Christian Drosten, Leiter der Virologie der Berliner Charité, sehr heißes Bügeln. Dabei sind die Knickstellen und Säume auch zu bearbeiten und das Bügeln sollte mehrere Minuten dauern.

Wir meinen, das Bügeln der Masken empfiehlt sich ergänzend zum Waschen. Alleiniges Bügeln reicht wahrscheinlich nicht aus, um alle Viren sicher abzutöten. Ist Waschen jedoch nicht möglich, ist es besser, die Masken vor dem nächsten Gebrauch zumindest heiß zu bügeln.

Für die Desinfektion der Masken in der Mikrowelle oder im Backofen bei 70 oder 80 °C haben wir keine eindeutige Empfehlung von offizieller Stelle gefunden.

Auf keinen Fall dürfen Mundschutze ins Mikrowellengerät, die einen Nasensteg aus Metall haben.

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