Kreative Resteküche
Vier Kartoffeln, ein halber Becher Sahne oder ein Schüsselchen Gemüse: Wie lassen sich solche Reste verwerten? Ideen dazu gab es auf einem Kochseminar der Landfrauen aus dem Bezirk Brakel unter Leitung von Maria Claes.
Hier eine Kartoffel zu viel, dort ein kleiner Rest Nudeln, in der Kühlschrankschublade zwei leicht schrumpelige Möhren und eine Paprika. Wie sich kleinere Portionen an Übriggebliebenem vom Mittagessen oder Vorräte aus Kühlschrank, Brottopf oder Gemüsekiste schmackhaft zubereiten lassen, erfuhren 17 Teilnehmerinnen eines Kochkurses der Landfrauen aus dem Bezirk Brakel. Referentin und Betriebshelferin Maria Claes gab zahlreiche Tipps, damit möglichst wenig Lebensmittel weggeworfen werden.
Neben einer kreativen Resteküche sei es wichtig, Reste zu vermeiden. Das schone nicht nur den privaten Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Denn für die Herstellung der Lebensmittel werden kostbare Ressourcen eingesetzt. Die Vermeidung von Resten beginnt bereits beim Einkauf. Wer vor dem Einkauf die Vorräte kontrolliert und eine Einkaufsliste schreibt, der kauft nicht zu viele Lebensmittel.
„Lassen Sie sich nicht von Großpackungen im Angebot locken", riet Maria Claes. Oft bleibe viel Inhalt übrig. Normalgrößen seien meist ausreichend.
Nach dem Einkauf sind die Lebensmittel richtig zu lagern, damit sie nicht zu schnell verderben. Obst und Gemüse gehören an einen kühlen Ort. Nicht in den Kühlschrank dürfen Kartoffeln, Tomaten und die meisten Südfrüchte. Äpfel und Tomaten müssen einzeln liegen, da sie ein Reifegas verströmen, das andere Obst- und Gemüsesorten schneller reifen lässt. Bei Milchprodukten sollte die neu gekaufte Ware hinter die alte einsortiert werden.
Wenn absehbar ist, dass beispielsweise zu viel Brot gekauft wurde, kann ein Teil ins Gefriergerät. Doch alles Übriggebliebene einzufrieren sei keine Lösung, betonte die Referentin. Sie macht als Betriebshelferin die Erfahrung, dass diese Reste bei so manchem später doch im Abfall landen. Besser sei es, sie sofort zu verwerten.
Hier „verschwinden" Reste
Referentin Maria Claes und die Landfrauen hatten folgende Ideen für die Resteküche.
Brotreste: Daraus Croûtons zu Salat oder Suppe zubereiten. Dazu 2 Scheiben altbackenes Brot würfeln und mit je 1 Esslöffel Öl und Butter in einer Pfanne rösten. Auch ein süßer Ofenschlupfer aus altem Brot oder Gebäck ist lecker.
Aufschnitt und Fleisch: Reste von Schinken, Mortadella oder Braten können klein geschnitten ein Topping für Salat sein sowie eine Einlage in Eintöpfen, Aufläufen und Nudelsoße.
Kartoffeln: Bekannt ist die Verwertung von gegarten Kartoffeln als Bratkartoffeln oder Gratin. Eine oder zwei zerstampfte Kartoffeln machen eine Braten- oder Salatsoße sämig.
Gegartes Gemüse: Es eignet sich als Pfannkuchenfüllung und als Zutat in Aufläufen, Eintöpfen oder Pfannengerichten
Grillsoßen: Zigeuner-, Salsa- oder Schaschliksoßen zu einer würzigen Soße zu Fleisch verarbeiten oder mit saurer Sahne, etwas Frischkäse oder Milch verrühren, Schnitzel hineinlegen und im Backofen bei 175 °C 45 Minuten backen.
Weitere Tipps rund um das Nutzen und Vermeiden von Resten lesen Sie in der Wochenblatt-Ausgabe 26/18.
Rezepte, die ideal sind für die Resteküche, finden Sie hier: