Technik für heiße Sommer

Klimageräte im Test

Das Schlafzimmer unter dem Dach oder das Mini-Büro: Einige Räume heizen im Sommer besonders auf. Abhilfe versprechen Klimageräte. Die Stiftung Warentest hat eine Empfehlung.

Klarer Sieger bei der Prüfung der Stiftung Warentest sind fest installierte Splitgeräte. Sie kühlen einen Raum deutlich schneller herunter als mobile Modelle, sogenannte Monoblocks.

Die Splitgeräte bestehen aus zwei Teilen. Im Raum installiert ist ein Kasten, der die Luft ansaugt, filtert und kühlt. Eine Schlauchleitung führt nach draußen zu einem Kühlkompressor. Er ist in der Regel auf dem Dach oder an einer Außenwand angebracht. Zwischen den Teilen zirkuliert ein Kältemittel.

Schnelle Erfolge

Diese Technik bringt schnell Ergebnisse und eignet sich für die dauerhafte Klimatisierung. Die besten Geräte im Test brauchten 7 Minuten, um einen 14 m2 gro­ßen Raum von 35 auf 24 °C abzu­kühlen. Vorteil sind auch die überschaubaren Stromkosten. Der ­„gute“ Testsieger, das Modell FTXP25M5V1B (IG) von Daikin, verbraucht in einem durchschnittlichen Jahr rund 25 € für die Kühlung eines 50 m2 großen, normal hohen Wohnraums. Angenommen wurde ein Preis von 31 Cent/kWh. Die Anschaffung kostet 1350 €. Die meisten anderen Geräte im Test von Toshiba, LG, Mitsubishi und Panasonic sind teurer.

Drinnen saugen Splitgeräte die heiße Luft an. Die Ziel­temperatur lässt sich per Fernbedienung einstellen. (Bildquelle: Clipdealer)

Draußen läuft ein Kühlkompressor mit Schlauchverbindung ins Haus. (Bildquelle: Clipdealer)

Der Preis ist bei Splitgeräten allerdings nur die halbe Miete. Denn installieren – und auch wieder demontieren – muss sie ein Fachbetrieb. Grund ist das eingesetzte Kältemittel: Difluormethan, auch R32 genannt. Wer es nicht fachgerecht entsorgt, schädigt das Klima 675-mal stärker als mit der gleichen Menge Kohlendioxid.

Einfach installiert

Die mobilen Monoblöcke kühlen mit dem deutlich klimaschonenderen Propan. Die Modelle eignen sich für den kurzfristigen Einsatz in eher kleinen Räumen. Die Installation ist einfach: Stecker in die Steckdose und den Abluftschlauch durch Fenster oder Tür nach draußen führen. Das sind aber auch gleichzeitig die beiden Probleme der Geräte: Der Testsieger, das Modell Pinguino PAC N90ECO Silent von De’Longhi, verbraucht Strom für rund 43 € pro Saison – und damit noch deutlich weniger als die anderen Kandidaten im Testfeld. Außerdem strömt durch Fenster oder Tür stetig warme Luft nach.

Mobile Geräte, sogenannte Mono­blöcke, eignen sich für Kurzeinsätze. (Bildquelle: De'Longhi)

Der beste Monoblock brauchte 40 Minuten, um die Temperatur im Testraum um 10 °C zu reduzieren. Dabei produzieren die Geräte nicht nur selbst Hitze, sondern auch Lärm, der Testsieger zum Beispiel 61 Dezibel. Das ist wie ein leise laufender Fernseher.

In der Anschaffung sind die Geräte deutlich günstiger als die Splitmodelle. Der Testsieger, Qualitätsurteil „befriedigend“, kostet 585 €.

Alle getesteten Geräte fressen ordentlich Strom, tragen aber trotzdem Energielabel zwischen A und A+++. Die Stiftung Warentest hat deshalb die Normprüfungen unter die Lupe genommen. Das Ergebnis erinnert an Abgastests für Autos: Die Hersteller dürfen Bauteile austauschen, eine andere Steuerungselektronik und eine optimierte Software nutzen. Das mindert die Aussagekraft des Labels.

An Alternativen denken

Es gibt Alternativen zu den Klimageräten. Eine Möglichkeit: Einige als Heizung genutzte Wärmepumpen lassen sich im Sommer für die Kühlung nutzen. Das funktioniert vor allem bei Neubauten oder gut gedämmten Häusern.

Andere Alternativen sind noch einfacher. Rollläden, Markisen, Sonnenschutzfolien oder eine bessere Dämmung helfen, die Hitze draußen zu halten.

Übrigens: Die Tester sind auch der Frage nachgegangen, ob sich Corona-Viren über Klimageräte verbreiten können. Das Ergebnis: Bei den getesteten Varianten besteht diese Gefahr nicht.