Frische Früchte im Winter

Ansprechende Obst- und Gemüsetheken im Supermarkt sind im Winter selbstverständlich. Dabei haben in der kalten Jahreszeit so manche Porreestange, Möhre oder Birne schon eine lange Lagerzeit in der Kühlzelle hinter sich, die nicht immer spurlos an den Früchten vorbeigeht.

Das kann auch für weit gereiste Tomaten, Paprika und Gurken gelten. In einigen Fällen erlebt der Verbraucher nach dem Einkauf eine unliebsame Überraschung, weil die Tomaten glasig und die Äpfel innen braun sind oder die Möhren rasch schimmeln. Es ist ein geübter Blick erforderlich, um schadhafte Früchte schon im Supermarkt zu erkennen. Was sind Hinweise auf Schäden?

Laub als Frischeanzeiger: Gemüse mit Laub zeigt deutlich, wie lange es der warmen und trockenen Luft im Laden ausgesetzt wurde. Bei Radieschen wird dies besonders gut sichtbar. Welkes Laub von Kohlrabi wird vom Personal oft abgeschnitten. Knollen ohne Blätter sind voll genießbar. Beim Porree verfärben sich die äußeren Blätter bei längerer Aufbewahrung gelb. Da beim Porree die äußeren Blätter entsorgt werden, sind die inneren uneingeschränkt verwendbar.

Grünkohl braucht Kälte:
Grünkohl muss stets frisch vermarktet werden. Wenn die abgepflückten Blätter gelb werden, sind meist Fäulniserreger beteiligt. Grünkohl besitzt ähnlich wie Rosenkohl und Brokkoli eine große grüne Oberfläche, die eine kalte Lagerung unter 5 °C verlangt. Andernfalls breiten sich rasch kleine schwarzbraune Punkte aus, die auf Verderb hinweisen. Rosenkohlköpfchen mit schwarzen Stippen sind zu verwerfen, ebenso sollte Brokkoli mit Schimmel- oder Faulstellen nicht mehr verwendet werden.

Schrumpeliger Kohlkopf

Welke Oberfläche: Die typischen Wintergemüse wie Weißkohl, Steckrüben, Sellerie, Schwarzwurzeln und Rote Bete sind sehr gut lagerfähig. Wenn diese Gemüse mehrere Tage lang ohne Befeuchtung im Laden liegen, werden sie sichtbar welk und schrumpeln. Das ist ein leichter Qualitätsverlust, der den Genuss mindert, aber der Gesundheit nicht schadet.

Tomaten, Paprika, Gurken und Zucchini reisen weit: Fruchtgemüse wie Tomaten, Paprika, Gurken und Zucchini stammen in den Wintermonaten aus Spanien, Italien und Nordafrika. Die Früchte werden kurz vor der Vollreife geerntet, damit sie den Transport gut überstehen. Daher ist der Geschmack nie so gut wie bei frischen Gartenfrüchten. Neben Fäulnis und Druckstellen können Schäden durch Kälteeinwirkung während des Transports auftreten.

Jetzt sind Apfelsinen reif

Zitrusfrüchte haben Saison:
Orangen, Mandarinen und Zitronen schmecken in den Wintermonaten am besten, weil sie in der Mittelmeerregion gerade reif werden. Die Schalen werden nach der Ernte meist behandelt, um vor Verdunstung und Fäule zu schützen. Ist eine nasse Fäule oder gar Schimmel erkennbar, ist die Frucht ungenießbar.

Exoten brauchen Wärme: Viele der im Winter angebotenen Obst­arten reagieren empfindlich auf Kälte: Subtropische Früchte wie Bananen und die „Exoten“ Ana­nas, Mango, Papaya oder Physalis lieben warme Lagerung bei mindestens 12 °C. Diese Früchte können schon bei kurzer Kälteeinwirkung auf dem Weg vom Supermarkt nach Hause Schaden nehmen.

Bei den „Exoten“ werden Kälteschäden leicht übersehen, weil sie von außen nicht erkennbar sind. Das Fruchtfleisch verändert sich farblich, es wird weich und wässrig. Dunkle Flecken weisen auf einen Krankheitsbefall hin, der die Genießbarkeit einschränkt. Dr. Inge Uetrecht

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 9/2015, auf den Seiten 88-89.