Metallbaumeister und Fenstermonteur Michael Kröger empfiehlt, etwa alle zwei Jahre die Fenster im Haus genau unter die Lupe zu nehmen:
Gibt es Abnutzungsspuren an den Beschlägen? Packt die Verriegelung richtig? Schleift der Flügel über den Rahmen? Ist von außen das Spaltmaß zwischen Rahmen und Flügel noch gleichmäßig?
Mit wenigen Handgriffen lässt sich ein Dreh-Kipp-Fenster, egal ob aus Kunststoff, Aluminium oder Holz, wieder richtig einstellen.
Wenn der Flügel hängt
Liegen die Diagonalen des Rahmens und des Flügels in einer Linie? Wenn nicht, hängt der Fensterflügel. Meist lässt sich dann das Fenster nur mit etwas Kraft richtig verschließen. Auf Dauer führt das zu Schäden an den Beschlägen und dem Flügel.
Einstellung am Scherenlager
Um die Diagonalen von Rahmen und Flügel wieder in eine Linie zu führen, lässt sich eine Schraube hinter dem Scherenlager an der Oberseite des Fensterflügels verstellen. Diese Schraube lässt sich mit einem Inbusschlüssel, bei älteren Fenstern auch mit einem Maulschlüssel, bewegen.
Im Uhrzeigersinn hebt sich der Flügel auf der Griffseite. Gegen den Uhrzeigersinn senkt sich das Fenster. Meist stimmen nach wenigen Umdrehungen die Diagonalen wieder überein.
Heben und senken
Wenn das Fenster über die gesamte Breite schleift, lässt es sich auch parallel anheben oder absenken sowie seitlich anpassen. Dazu die Schrauben im Ecklager des Flügels verstellen.
Die obere Schraube im Ecklager hebt im Uhrzeigersinn gedreht das Fenster. Entgegen gedreht senkt sie es. Die untere Schraube verschiebt das Fenster nach links, wenn sie im Uhrzeigersinn gedreht wird. Andersherum geht’s nach rechts.
Anpressdruck kontrollieren
Damit der Fensterflügel richtig anliegt, muss der Anpressdruck stimmen. Er drückt die Schließzapfen am Flügel beim Schließen in die Lager des Rahmens. Bei älteren Fenstern haben die Zapfen meist eine Zylinderform, bei neueren eine Pilzkopfform.
Bei manchen Fenstern befinden sich die verstellbaren Zapfen im Rahmen. Lässt sich der Fenstergriff nur schwer schließen, ist der Anpressdruck zu hoch. Ist er zu niedrig, schließt das Fenster nicht richtig.
Dann sollte der Anpressdruck erhöht werden, sonst sorgt Zugluft für Heizverluste. Prüfen lässt sich der Druck, indem die Finger beim Verschließen leicht den Flügel und Rahmen berühren.
Anpressdruck ändern
Um den Anpressdruck zu ändern, lassen sich die Schließzapfen der Fensterbeschläge mit einem Inbus- oder einem Schraubenschlüssel stufenlos verstellen. Sie bewegen sich schon bei einer geringen Drehung.
Wer sie ein wenig vom Rahmen des Fensters wegdreht, erhöht den Anpressdruck. In die andere Richtung reduziert sich der Druck. „Wichtig ist, alle Schließzapfen um dasselbe Maß zu verstellen“, betont Michael Kröger. Dabei sollte der Druck nicht zu stark sein, sonst verschleißt die Mechanik beim Schließen schneller.
Ölen und Fetten
Der Fachmann empfiehlt, die beweglichen Teile am Flügel ein Mal im Jahr mit Wartungsöl zu pflegen. An die festen Verriegelungen im Rahmen hingegen gehört ein Silikonfett und auf die Dichtung etwas Silikonspray.
Das erhöht die Lebensdauer und macht den Fensterflügel leichtgängig. Wichtig dabei ist, alles vorher zu reinigen, damit Staub und Dreck nicht mit Öl oder Fett verschmieren. Bei der Gelegenheit lassen sich die Schrauben der Beschläge auch nachziehen.
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