Drei Türen auf wenigen Quadratmetern, dazu ein Fenster plus darunter montiertem Heizkörper – kein Wunder, dass eine solche Küche kaum Arbeitsfläche und Bewegungsraum bietet. Bevor Ursula Bücker zurück in die Wohnung ihres Heimathauses unweit vom Münsteraner Aasee zog, wollte sie daran etwas ändern. „Die Küche hatte etwa mein Alter“, ergänzt die 60-Jährige. Ihre Idee: Die Wand zum Wohn und Esszimmer sollte weichen.
Breiter Tresen statt Wand
Gemeinsam mit einem guten Freund und dem Küchenstudio Kuse aus Ahaus entwarf sie einen Plan. Die Wand wurde herausgenommen und mit Stahlträgern abgefangen. An ihre Stelle kam ein breiter Tresen aus Eichenholz, an dem dank des Überstandes zum Esszimmer hin ein Sitzplatz entstand. Unten bietet der Tresen reichlich Stauraum. So entstand ein ganz neues Raumgefühl.
Auf Oberschränke wurde verzichtet. Am Fenster schlugen die Küchenbauer eine ungewöhnliche Lösung vor: Dort wurde die neue Arbeitsplatte in ausreichender Arbeitshöhe trotz des niedrigen Fensters weitergeführt. Das Fenster lässt sich dadurch nur noch kippen. Das stört Ursula Bücker jedoch wenig, schließlich liegt die Terrassentür direkt daneben. Und unter dem Fenster findet nun neben Schubfächern auch eine kleine Spülmaschine Platz, auf die die Münsteranerin bisher verzichten musste. Die neue Arbeitsplatte besteht aus geflämmtem Granit. „Sie hat eine tolle Haptik und ist unempfindlich. Heiße Pfannen kann ich dort einfach abstellen“, freut sie sich. Griffe sucht man an den Fronten vergeblich. „So bleibe ich mit der Strickjacke nirgendwo hängen!“, meint Ursula Bücker. Sie achtete aber auf tiefe Eingriffleisten für die Schubladen. „Dadurch lassen sie sich mit weniger Kraftaufwand öffnen.“
Auf Tür wurde verzichtet
Die Tür zum Flur wurde herausgenommen. So passt in die Ecke nun ein hoher Kühl- und Eisschrank. Daneben findet sogar noch ein praktischer Apothekerschrank Platz. Damit sich die Utensilien daraus bequem entnehmen lassen, ist jeder zweite Einschub flexibel herausziehbar.
Optische Details sind der gelernten Garten- und Landschaftsarchitektin wichtig. So wählte sie für die Abdeckung des Kühlschranks und die Regalbretter das gleiche Eichenholz wie für den Tresen. Die seitliche Kühlschrankverkleidung reicht bis zum Boden, nicht nur bis zum Sockel. Vom Esszimmer aus sorgt das für ein harmonischeres Bild. Aus dem gleichen Grund entschied sie sich, im neuen Durchbruch nicht nur den Stahlträger zu ummanteln, sondern eine breitere Verkleidung zu wählen.
Von einer Gartenausstellung brachte Ursula Bücker eine weitere Idee mit: Den neuen Tresen innen verlängerte sie optisch mit einem Stehtisch auf der Terrasse. So entstand ihr neuer Lieblingsplatz nicht in, sondern vor der Küche.
{{::gallery::standard::
::}}