Ein Haus mit viel Charakter
Seit fast drei Jahren sanieren Tim Brüggemann und Julia Perpeet einen denkmalgeschützten Hof in Harsewinkel.
Die schönsten Arbeiten sind solche, bei denen ein deutlicher Baufortschritt zu erkennen ist. „Seit Ende August sind wir an der Innendämmung dran und versehen die Gefache in den Wohnräumen mit Lehmputz“, berichtet Tim Brüggemann. Da sehen er und seine Frau Julia Perpeet abends, was sie auf der Baustelle geschafft haben – und das macht zufrieden.
Seit fast drei Jahren verbringt das Ehepaar, er ist Tischlermeister, sie Konditormeisterin, viel Zeit auf der Baustelle – oft tatkräftig unterstützt von Tims Vater und Bruder. Ein Jahr lang stand überwiegend der Rückbau des Vierständerhauses, das lange leer stand, an: Gefache leeren, Dach abdecken, Klinkersteine abpicken. Das Ringfundament musste erneuert werden, dann wurde die Bodenplatte gegossen, der Dachstuhl verstärkt und neu gedeckt.
Von außen fast fertig
Das Ausmauern der Gefache ließ bereits erahnen, wie das Haus später von außen aussehen würde. Mit dem Einbau der Fenster und der Verbretterung des Giebels sind die Außenarbeiten zum größten Teil abgeschlossen und es geht innen weiter. Am Ende wird es 450 qm Wohnfläche auf zwei Ebenen geben. Die Sanierung ist manchmal anstrengend und es gibt Tage, an denen der Antrieb etwas nachlässt. „Aber wenn wir Fotos vom vergangenen Jahr anschauen und sehen, wie weit wir in der Zwischenzeit gekommen sind, ist die Motivation schnell wieder da“, sagt Tim Brüggemann.
Vertrauen in die Bauherren
In puncto Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden ist der Bauherr zufrieden: „Es herrscht Vertrauen seitens der Stadt, dass wir bei der Sanierung den alten Charakter des Hofes so weit wie möglich erhalten wollen.“ Das erleichtert die Kommunikation mit Behörden wie der Unteren Denkmalbehörde. „Ich habe da einen kompetenten Ansprechpartner, der bei Bedarf mit den anderen Behörden Rücksprache hält. Nicht alles, was aus Denkmalpflegesicht wünschenswert ist, ist auf der Baustelle umsetzbar. Aber da haben wir bislang immer einen Kompromiss gefunden“, zieht Tim Brüggemann ein positives Zwischenfazit.
Die vor Baubeginn von mehreren Seiten in Aussicht gestellte Förderung allerdings lässt auf sich warten. „Töpfe von Förderprogrammen oder Stiftungen sind schneller leer als gedacht, da stehen oft andere, größere Projekte wie Wassermühlen im Vordergrund“, merkt er an. Die Laune lässt er sich davon nicht verderben.
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