Früher kochte sie Seite an Seite mit ihrer Schwiegermutter – zwischen gelben Küchenfronten und blassgelben Wandfliesen. Heute hat Birgit Kätker mit ihrer Schwiegertochter eine andere Regelung gefunden: Auf dem Milchviehbetrieb in Lienen im Tecklenburger Land haben sie die Wochentage aufgeteilt. „Jeder kocht an drei Tagen für alle fünf auf dem Hof und am Sonntag jeder für sich“, erzählt die 66-Jährige. Die junge Familie hat sich im Obergeschoss eine moderne Küche eingerichtet. Hier unten wäre es auch mal Zeit für etwas Neues, dachte sich Birgit Kätker und machte sich an die Pläne.
Die einfach verglasten Fenster mussten ohnehin erneuert werden. Wand und Bodenfliesen durften drinbleiben. „Der Boden ist sehr pflegeleicht; trotz seiner 60 Jahre hat er keinerlei Schäden“, freut sich die gelernte Hauswirtschafterin.
Nur ein Schritt zur Seite
Dank ihrer Erfahrung wusste Birgit Kätker, worauf es ihr in der neuen Küche ankommt: Kurze Wege und gute Erreichbarkeit. „Auf keinen Fall wollte ich in die Schränke kriechen müssen!“, lacht sie. Wenn sie nun den Geschirrspüler ausräumt, reicht ein seitlicher Schritt. Das gleiche gilt für das Tischdecken. Töpfe und Kochgeschirr sind im Eckschrank mit Nierenauszug untergebracht. An zusätzliche Steckdosen wurde ebenso gedacht wie an abgerundete Schrankgriffe, an denen so schnell niemand hängenbleibt. Die neue Keramikspüle mit praktischem Ablauf hat den Platz vor dem Fenster behalten. Zusätzliches Licht durch die dezente Leuchte ist dennoch nötig, nicht nur abends. „Durch die großen Eichen vor dem Haus ist es im Herbst auch tagsüber oft dunkel“, erklärt Birgit Kätker.
Unter dem Herd ist Platz frei geworden für Schubladen. Dort finden sich Kochbesteck und häufig verwendete Zutaten. Modern wirken die neuen Glasplatten hinter Herd und Arbeitsplatte. Besonders die neue Flachschirmhaube hat sich bewährt. Zur Reinigung lässt sich die magnetische Fettauffangschale abnehmen; der hintere Teil aufklappen und abwischen. Der Backofen ist auf die gegenüberliegende Seite gewandert und befindet sich nun auf bequemerer Arbeitshöhe. Das Kombigerät will Birgit Kätker nicht mehr missen. „Der Dampfgarer ist zur schonenden Zubereitung von Gemüse und anderen Speisen prima!“ Die Mikrowelle versteckt sich dagegen im Schrank. Küchen und Aufschnittmaschine erscheinen bei Bedarf auf Hebebühnen.
Küche und Corona
Eine neue Küche, lohnt sich das überhaupt noch? Der Gedanke beschlich Birgit Kätker zu Beginn. Doch nun fällt ihre Antwort klar aus: „Hier macht das Kochen wieder richtig Spaß! Und die Küche kam zur rechten Zeit: Denn in diesem Jahr waren wir, wie sicher alle anderen, mehr zuhause als sonst."