Der Grünstein aus Anröchte

Rund um Anröchte wird ein Naturstein gebrochen, der durch sein Farbenspiel beeindruckt. Seine grüne Farbe prägt Kirchen und Höfe im Kreis Soest. Heute kommt er im Garten und in der Küche zum Einsatz.

Muscheln, Seeigel und Haie bevölkerten vor mehr als 90 Mio. Jahren den nördlichen Kreis Soest. Die Westfälische Bucht war damals Teil eines Urmeeres. Die Küste brandete etwa dort, wo Millionen Jahre später der Hellweg verlief. In dieser Brandungszone, etwa 20 km westlich und östlich von Soest, entstand ein Stein, der vor allem durch seine einmalige grüne Farbe beeindruckt.

Auf ihm lassen sich die Spuren der ehemaligen Bewohner noch heute entdecken. Fossilien von bis zu 20 cm Länge prägen den Naturstein, der als Grün- oder Grünsandstein bekannt ist. Zahlreiche Kirchen und Höfe der Hellwegregion sind aus ihm gebaut. Aber auch heute findet er innen und außen Verwendung. Sogar in den Garten des Bundeskanzler­amtes in Berlin hat der Anröchter Stein es geschafft.

Entlang des Hellweges

Im Mittelalter brachen Steinhauer den grünen Stein entlang des Hellweges im heutigen Kreis Soest. Der Altstadt von Soest verleiht er bis in die Gegenwart ein einmaliges Ambiente. Allein in der in weiten Teilen noch existierenden Stadtmauer stecken 35  000 m3 Steine. Viele stammen aus Brüchen um den Soester Ortsteil Ampen oder aus der Nähe von Werl. Diese Steinbrüche sind mittlerweile erschöpft. Je weiter man nach Osten kommt, desto blaugrüner...


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