Tipps zur Auswahl

Beim Lebensmittelkauf auf Regionalität achten

Möglichst regional einkaufen – das ist häufig gar nicht so einfach. Das Bundeszentrums für Ernährung gibt Tipps, wie es immer öfter gelingen kann.

Regionale Lebensmittel liegen im Trend. "Regional ist das neue Bio" ist hier und dort sogar zu lesen, vor allem bei frischen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse und Fleisch. Auch bei Eiern und Milchprodukten achten Konsumenten vermehrt auf die regionale Herkunft, berichtet das Bundeszentrum Ernährung in einer Pressemeldung. Dabei ist es jedoch oft gar nicht einfach, "echte" regionale Produkte zu finden. Zum Beispiel weil Kennzeichnungen fehlen oder zahlreiche verschiedene Regionalsiegel mitunter mehr verwirren als informieren. Denn es gibt beispielsweise Regionalmarken des Einzelhandels, Siegel von Regionalinitiativen, Regionalsiegel der einzelnen Bundesländer und Europäische Schutzsiegel für Agrarerzeugnisse.

Der Einkauf von regionalen Lebensmitteln ist deshalb mit mehr Aufwand und Recherche verbunden. Außerdem sind Bezeichnungen wie "aus der Region" oder "von hier" nicht geschützt. Die Anbieter können selbst bestimmen, wie groß "ihre" Region ist, und sie dürfen mit eigenen Marken oder Siegeln für ihre Produkte werben.

Regionalfenster

Um der Siegel-Flut an regionalen Lebensmitteln etwas entgegenzusetzen und bundesweit einheitlich für mehr Transparenz zu sorgen, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Jahr 2014 das "Regionalfenster" ins Leben gerufen.

So sieht das Regionalfenster auf einer Salamipackung zum Beispiel aus. (Bildquelle: Pröbsting)

Das blaue Zeichen trifft nur eine Aussage zur Herkunft des Lebensmittels, es macht keine Angaben zur Erzeugungs- und Verarbeitungsqualität.

Die Hersteller dürfen die Region für das Regionalfenster frei wählen, solange diese klar und eindeutig nachvollziehbar sowie kleiner als Deutschland ist. So kann eine Region beispielsweise ein Bundesland sein, ein Landkreis oder eine definierte Region wie "Rheinhessen" oder "Altes Land". Theoretisch kann im Regionalfenster auch eine Großraumregion wie "Norddeutschland" stehen. Hier müssen Verbraucher selbst entscheiden, ob die Produkte ihrem eigenen Anspruch an Regionalität genügen.

So gelingt der Einkauf von regionalen Lebensmitteln

Hier sind einige Tipps für den Einkauf von regionalen Produkten im Supermarkt von der Bundesanstalt für Ernährung:

Obst, Gemüse, Kräuter

Obst, Gemüse und Kräuter aus der Region gibt es mittlerweile in jedem Supermarkt. Manchmal sind diese mit dem Regionalfenster gekennzeichnet, zum Beispiel Äpfel, Kartoffeln oder Salat. Ein Nachteil: Meist sind diese Produkte in Plastik verpackt.
Auch das Obst- und Gemüseangebot in Bioläden ist häufig regional.

Milch und Milchprodukte

Milch muss wie andere tierische Produkte das sogenannte Identitätszeichen tragen, das der Lebensmittelüberwachung dient. Daran lässt sich ablesen, aus welchem Land und Bundesland die Milch kommt. Anhand der Betriebsnummer kann ermittelt werden, in welcher Molkerei die Milch abgefüllt wurde. Da es immer weniger, dafür aber immer größere Molkereien gibt, ist dies Angabe meist nicht sehr aussagekräftig für alle, die Milch aus der Region suchen. Auch auf Milchpackungen gibt es manchmal das Regionalfenster.

Meist gibt es im Supermarkt für die regionalen Produkte eine spezielle Ecke in der Käsetheke oder im Kühlregal. Auch bei Milchprodukten kann das Regionalfenster weiterhelfen oder die Herstelleradresse.

Eier

Woher die Eier im Supermarkt stammen, ist am Stempel direkt auf dem Ei abzulesen. Der Erzeugercode gibt die Haltungsform und das Herkunftsland an, außerdem das Bundesland aus dem die Eier kommen.

Immer häufiger gibt es im Supermarkt auch lose Eier von Erzeugern aus der Region zu kaufen.

Fleisch und Wurstwaren

Supermärkte und Bioläden mit eigener Bedientheke für Fleisch und Wurstwaren kooperieren häufig mit regionalen Erzeugern. Das Verkaufspersonal gibt sicherlich Auskunft. In Metzgereien ist es sehr wahrscheinlich, dass die angebotene Ware von Landwirten aus Region stammt. Auch hier hilft es nachzufragen.

Brot und Gebäck

Während in Supermärkten bundesweit agierende Bäckereiketten und Brotfabriken agieren, verkaufen Bioläden, Biobäcker und handwerkliche Bäckerein Brot und Backwaren aus der Region.

Feinkost

Ob Konfitüren, Chutneys oder Soßen, viele landwirtschaftliche Betriebe verarbeiten ihre Produkte und vermarkten sie über inhabergeführte Supermärkte. Häufig gibt es ein spezielles Regal mit diesen regionalen Spezialitäten. Dasselbe gilt für Bioläden.

Alternativen zum Supermarkt

Neben dem Lebensmitteleinzelhandel gibt es noch eine Vielzahl an Alternativen für den regionalen Einkauf: Bei Hofläden und Abokisten oder auf dem Wochenmarkt zählen der direkte Kontakt zu den Erzeugern und das Vertrauen der Verbraucher mehr als Regionalsiegel.

Wer so häufig wie möglich zu Lebensmitteln aus der eigenen Region greife, leiste einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der heimischen Landwirtschaft und damit Kulturlandschaft und für den sparsameren und gerechteren Umgang mit den natürlichen Ressourcen, schreibt das Bundeszentrum für Ernährung.

Damit Verbraucher den Durchblick behalten, wenn sie Lebensmittel aus der Region kaufen möchten, hat das Bundeszentrum hier weitere Tipps und Informationen zum Thema zusammengestellt.


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