Sanieren

Bauernhaus vor dem Abriss gerettet

Rund 30 Jahre hatte die Natur rund um das alte Bauernhaus in Altenberge das Sagen. Inzwischen haben Lisa und Ingo Wantia aus der Ruine ein Schmuckstück gemacht.

Hier mag jemand historische Details: Beim Gang durch das Haus von Lisa und Ingo Wantia ist das sofort zu sehen. Am Rauchfang über dem Herdfeuer blitzt der alte, blaue Anstrich. Zwischen dem Bad – früher war hier die „Knechtkammer“ – und alter Tenne ist ein Guckloch geblieben.

Mitten in der Bauerschaft, in Altenberge-Hansell im Kreis Steinfurt, hat das Paar vor sieben Jahren ein zugewuchertes Kleinod entdeckt: Das einstige Haupthaus ­einer kleinen Hofstelle, erbaut im Jahr 1818. An einigen Stellen war es einsturzgefährdet. Per Inserat im Internet suchten die Vorbesitzer neue Eigentümer.

Am Ziel einer Suche

Für die Wantias endete damit 5 km nördlich der Stadtgrenze von Münster die Suche nach einem Haus. Dass es ein altes sein sollte, stand schon länger fest. Ingo Wantia, der wie seine Frau aus Vreden im Kreis Borken stammt, ist Zimmermann. An alten Fachwerkhäusern fasziniert ihn die haltbare Handwerkskunst und das beson­dere Flair. Herausgefallene Gefache und angefaulte Ständer konnten ihn deshalb nicht schrecken. „Ich bekomme es hin, dass es wieder auf eigenen Beinen steht“, verkündete er nach der ersten Besichtigung.

Dass sie einen langen Atem brauchen würden, war beiden klar. Seit dem Kauf des Hauses auf 2000 m2 Grundstück pendelten sie zwischen ihrer kleinen Wohnung in Münster und der Baustelle. Ingo reduzierte seine Stelle, um auch freitags vor Ort sein zu können. ­Lisa, die als Heilpädagogin in einer Wohneinrichtung für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen arbeitet, packte am Wochenende mit an. Die meisten Arbeiten...