Augen auf beim Gerätekauf

Herstellern wird immer häufiger vorgeworfen, dass sie die Lebensdauer ihrer Produkte absichtlich verkürzen. Fachleute nennen das geplante Obsoleszenz. Auch das Umweltbundesamt geht der Frage nach.

Die Stiftung Warentest vermeldet derweil eine erste Zwischenbilanz: Die Zahl der Geräte, die nach weniger als fünf Jahren wegen eines Defekts umgetauscht werden, ist gering. In den letzten zehn Jahren hat sie sich allerdings mehr als verdoppelt. Um kein Opfer dieses Trends zu werden, sollten Kunden besonders bei kleineren und günstigeren Geräten wie Mixer oder Pürierstab genauer hinschauen.

  • Was steht auf der Verpackung?: Aufmerksam werden sollte ein Käufer, wenn beispielsweise ein Mixer die Kennzeichnung „KB: 4 Minuten“ trägt. Denn das heißt, dass er für den Kurzzeitbetrieb (KB) von vier Minuten ausgelegt ist. Dauert die Benutzung auf der höchsten Stufe länger, kann der Motor überhitzen: Plastikbauteile können schmelzen und machen so den Mixer schrottreif. Ein Recht auf Gewährleistung hat der Verbraucher in diesem Fall nicht. Denn üblicherweise steht in der Gebrauchsanweisung, wie lange das Gerät laufen kann und wie lange die Pause danach dauern muss.

  • Wie sieht das Gerät aus?: Sind einfache Reparaturen möglich? Das erkennen Kunden etwa daran, ob sich das Gerät durch Schrauben und ohne Gewalteinwirkungen öffnen lässt. Ist das Produkt komplett verklebt, kann nicht einmal eine Batterie gewechselt werden. Generell sollte der Käufer bei einem Akku auf die Anzahl der Ladevorgänge achten. Auch dies lässt sich der beiliegenden Gebrauchsanweisung entnehmen.

  • Gibt es Original-Ersatzteile?: Sieht der Hersteller vor, dass das Gerät eine lange Laufzeit hat, dann kalkuliert er auch Reparaturen oder einen Austausch des Akkus mit ein. Dafür muss er Ersatzteile zur Verfügung stellen. Sind die für das Produkt vorhanden, dann ist die Wahrscheinlichkeit einer geplanten Obsoleszenz geringer.

  • Billigprodukt oder Markenware: Ein hoher Preis und eine Marke sind keine Indikatoren mehr dafür, dass ein Produkt eine gute Qualität mit langer Laufzeit verbindet.

  • Rezensionen lesen: Häufig lohnt sich ein Blick ins Internet, um schlechte Geräte zu entlarven. Besonders zu empfehlen ist es, wenn eine größere Investition ansteht. Suchmaschinen liefern oft eine Mischung aus Testberichten und Beurteilungen von Käufern. Beim Durchklicken lässt sich feststellen, ob ein Produkt untauglich ist.

  • Murks, nein Danke!: Auf dieser Internetseite können Verbraucher die schlechte Qualität von technischen Produkten bemängeln. In dem sogenannten „Murksmelder“ werden diese Produkte angezeigt. Dank der Suchfunktion lässt sich somit schnell herausfinden, ob es zu einem speziellen Gerät bereits negative Einträge gibt. Elisa Berste