Sabine Stock ist Plastikpatin

Aufgaben der "Plastikpatin" im Landfrauenvorstand

Der Westfälisch-Lippische Landfrauenverband hat sich das Thema "Plastikvermeidung" mit dem Motto "Wir geben Plastik einen Korb" auf die Fahnen geschrieben. In jedem Kreisvorstand gibt es eine Plastikpatin. In Lippe ist es Sabine Stock. Wir haben Sie nach ihren Aufgaben gefragt.

Wochenblatt: Frau Stock, Sie sind im Kreislandfrauenverband Lippe "Plastikpatin". Was für ein Amt ist das?

Stock: Der Westfälisch-Lippische Landfrauenverband hat sich für die nächsten eineinhalb Jahre das Thema "Wir geben Plastik einen Korb" gesetzt. Es steht unter unserem großen Leitthema "Wissen pflanzen – Werte entfalten". Die Kreis- und Ortsverbände sind aufgefordert, das Thema Plastikvermeidung zu bearbeiten. In jedem Kreisvorstand gibt es dafür eine Ansprechpartnerin, die Plastikpatin. Einige Plastikpatinnen haben auf Landesebene das Konzept für das Oberthema entwickelt.

Wochenblatt: Was sind Ihre Aufgaben?

Auf Wunsch kann ich die Ortsverbände unterstützen, Aktionen oder Veranstaltungen zur Plastikvermeidung zu finden. Doch die meisten Landfrauenvereine haben tolle Ideen. Einige nähen Einkaufsbeutel oder stellen Waschmittel selbst her. Andere laden zu Vorträgen über das Thema Mikroplastik ein oder führen eine Müllsammelaktion durch. Im Kreislandfrauenverband Lippe gibt es eine Veranstaltungsreihe. An einem Abend stellen unter anderem der Kreis Lippe und die Verbraucherzentrale NRW Ideen für die Plastikvermeidung vor. An zwei weiteren Terminen werden eine Müllverbrennungs- und eine Kompostieranlage besichtigt.

Nach den eineinhalb Jahren wechselt das Thema von Plastikvermeidung zum Wasserschutz. Bereits jetzt berät unser Team aus Plastikpatinnen, wie es ab Mitte 2020 weitergeht.

Wochenblatt: Warum liegt Ihnen das Thema Plastikvermeidung am Herzen?

Ich beobachte, dass so manchem Verbraucher nicht bewusst ist, wie viel Plastikmüll produziert wird und wie sehr dieser der Umwelt dauerhaft schadet. Ich möchte dazu beitragen, den Blick für das Vermeiden von Plastik zu schärfen. Denn es sind oft einfache Sachen. Beispielsweise ist manche Plastikverpackung, etwa von Aufschnitt, überflüssig und auf Einwegkaffeebecher und Einweggeschirr kann man verzichten.

Dadurch, dass wir Landfrauen den Blick auf die Vermeidung von Plastik richten, geben wir in den Bekanntenkreisen Denkanstöße und tragen das Thema in die Medien.

Wochenblatt: Gibt es einen Bereich, der noch stärker in den Fokus genommen werden sollte?

In meinen Augen ist es das Thema Mikroplastik. Diese kleinen Partikel sind in Produkten versteckt und sie verschmutzen die Umwelt unbemerkt. Sie sind beispielsweise in Shampoos und Kosmetikartikeln in Form von Silikon enthalten. Es sollte kein Problem sein, in diesem Bereich silikonfreie Produkte zu kaufen. Auch synthetische Stoffe, Funktionskleidung oder Fleece geben winzige Kunststoffpartikel beim Waschen ab. Wer nicht auf diese Textilien verzichten möchte, sollte sie in speziellen Wäschesäcken mit Mikroplastik-Filterfunktion waschen.

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