Ernährung

Zu viel Fett in der Leber

Lebererkrankungen haben weitreichende Folgen für den gesamten Stoffwechsel. Die gute Nachricht: Eine Fettleber kann rückgängig gemacht werden. Dazu müssen sich aber der Lebensstil und die Ernährung ändern.

Die Verfettung der Leber und damit verbundene Entzündungsreaktionen können, wenn rechtzeitig erkannt, rückgängig gemacht werden. Eine medikamentöse Therapie gibt es noch nicht. Um den zerstörerischen Prozess zu unterbrechen, ist eine Umstellung des Ernährungs- und Lebensstiles erforderlich. Dabei sind folgende Prinzipien zu beachten:

  • Vorhandenes Übergewicht reduzieren.
  • 150 Minuten Bewegung pro Woche mit moderater Intensität, zum Beispiel fünfmal 30 Minuten pro Woche oder mindestens dreimal zehn Minuten pro Tag an fünf von sieben Tagen.
  • Gemüsebasierte, mediterrane Ernährung, die reich an sekundären Pflanzenstoffen ist.
  • 30 g Ballaststoffe pro Tag. Ballaststoffe wirken sättigend und antientzündlich, verbessern die Blutzuckerkontrolle und senken den Zustrom der Fettsäuren in die Leber. Ballaststoffe sind in Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten enthalten. Hafer enthält den löslichen Ballaststoff Beta-Glucan, der cholesterinsenkend wirkt. Chicorée, Pastinaken, Artischocken und Zwiebeln enthalten Inulin. Dieser ebenfalls lösliche Ballaststoff regt die Sekretion von Darmhormonen an und wirkt so der Leberverfettung entgegen.
  • Den Kohlenhydratanteil in der Nahrung einschränken, insbesondere die Kohlenhydrate aus hellen Backwaren, Zucker und Fruktose. Fruktose wird hauptsächlich in der Leber verstoffwechselt und ist eine Quelle für die Lipogenese, also die Neubildung von Fetten in der Leber. Zu meiden sind mit Sirupen gesüßte Produkte, Softdrinks und Süßigkeiten. Zwei Hand voll Obst pro Tag sind unbedenklich. Pure Säfte sind dagegen ungünstig.
  • Die optimale Proteinversorgung ist entscheidend. Es gilt: 1 bis 1,5 g pro kg Körpergewicht pro Tag. Sowohl ein Mangel als auch ein Zuviel begünstigen die Fettleber.
  • Omega-3-Fettsäuren aus Fischen wirken antientzündlich, verbessern die Insulinempfindlichkeit, erhöhen die Fettverbrennung und senken die Lipogenese. Günstig sind fettreicher Seefisch wie Lachs, Makrele, Hering, Thunfisch und Sprotten, Walnüsse, Leinsamen, Leinöl, Hanföl und Walnussöl. Positiv wirken auch einfach ungesättigte Fettsäuren aus Olivenöl, Avocados, Mandeln, Pekanüssen, Pistazien und Maronen.
  • Sehr ungünstig sind Transfettsäuren, zum Beispiel aus Frittiertem, Fertiggerichten oder Back- und Süßwaren. Zu viele gesättigte Fette durch Wurst und Käse sind ebenfalls ungünstig. Beim Fleisch gibt es im Rahmen der allgemeinen Portionsempfehlungen (300 bis 600 g pro Woche) keine Einschränkung.
  • Abschließend wird empfohlen, nur moderat Alkohol zu konsumieren. Bei alkoholischer Fettleber gilt die strikte Karenz.

Einen ausführlichen Betrag zum Thema Fettleber lesen Sie im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben, Folge 35/2018, auf den Gesundheitsseiten.

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