Zecken

Zecken haben Hochsaison

Zecken gibt es inzwischen das ganze Jahr über, doch im Sommer sind sie besonders aktiv. Mit ihrem Stich können gefährliche Krankheiten, wie FSME oder Borreliose, übertragen werden. Doch es gibt wirksame Schutzmaßnahmen.

Von den letzten zwei trockenen Jahren haben die Zecken profitiert. Durch die milden Temperaturen können sich einheimische Zecken gut vermehren, gleichzeitig breiten sich neue Arten aus, meldet die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald.

Kritisch ist eine hohe Anzahl von Zecken, weil deren Stich gefürchtete Krankheiten übertragen kann, vor allem die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose.

Einen guten Schutz bietet die Zeckenimpfung. Sie schützt allerdings nur vor FSME. Dabei handelt es sich um eine Hirnhautentzündung, die zu bleibenden neurologischen Schäden, psychischen Veränderungen und sogar Tod führen kann. Eine Impfung wird Menschen empfohlen, die sich beruflich oder privat in ausgewiesenen FSME-Risikogebieten aufhalten. Zu den Risikogebieten gehört ganz Süddeutschland sowie Gebiete in Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Thüringen. Das nördlichste Risikogebiet ist der Landkreis Emsland in Niedersachsen.

Gegen Borreliose gibt es bisher keine wirksame Impfung. Im Durchschnitt beträgt das Risiko, sich nach einem Zeckenstich mit Borrelien zu infizieren, 1,5 bis 6 %. Um die Gefahr zu verringern, sollte die Zecke schnell entfernet werden. Denn die Erreger befinden sich im Mitteldarm der Zecke und gehen erst nach 12 bis 24 Stunden auf den Menschen über.

Manchmal bildet sich nach einer Borrelien-Infektion ein roter Kreis um die Einstichstelle. Dann sollte der Betroffene zum Arzt gehen. Diese sogenannte Wanderröte kann auch erst einige Tage oder sogar Wochen später auftreten. Eine Borreliose lässt sich medikamentös behandeln.

Zeckenstichen vorbeugen

Wer die folgenden Tipps beachtet, kann den Aufenthalt im Wald unbesorgt genießen:

Auf den Wegen bleiben – auf den lichten und vegetationsarmen Waldwegen lässt sich der Zeckenkontakt erheblich reduzieren. Vermeiden Sie Gebüsch, Unterholz und ungemähte Wiesen. Zecken sind meist knie- bis hüfthoch zu finden, können aber bis zu 1,50 m hoch klettern.

Tragen Sie geschlossene und helle Kleidung. Die Haut sollte größtenteils bedeckt sein. Auf heller Kleidung sind Zecken schneller zu erkennen.

Schützen Sie sich durch Zeckenschutzmittel. Achten Sie dabei auf die vom Hersteller angegebenen Schutzdauer.

Suchen Sie nach dem Aufenthalt im Freien Kleidung und Körper nach Zecken ab. Insbesondere in Kniekehlen, Achselhöhlen und im Schritt halten sich Zecken gerne auf.

Entfernen Sie Zecken möglichst schnell. Nutzen Sie dafür eine Zeckenkarte, -zange oder -schlinge, notfalls auch die Fingernägel. Wichtig ist, dabei den Körper der Zecke nicht zu zerquetschen. Nach dem Entfernen sollten Sie Stichstelle und Hände desinfizieren.

Markieren Sie die Stichstelle und beobachten Sie diese sechs Wochen lang.

Stellen Sie, auch nach Wochen, Symptome, wie Wanderröte oder grippale Symptome, fest, gehen Sie sofort zum Arzt.

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