Strahlend helle Zähne – sie hinterlassen einen gepflegten Eindruck. Das Gesicht wirkt jünger und vitaler. Doch ein weißes Gebiss ist nicht selbstverständlich. Mit dem Alter werden Zähne gelblicher. Auch rufen Genuss- und Nahrungsmittel Spuren auf den Zähnen hervor. Wer sich damit nicht abfinden möchte, kann eine Zahnaufhellung probieren. Zahnärzte sprechen vom Zahnbleaching. Gemeint ist damit ein Bleichprozess, bei dem einzelne Zähne, aber auch ganze Zahnreihen behandelt werden können.
Vor dem Bleaching den Zahnarzt fragen
Wann ein Bleaching überhaupt in Frage kommt und welches Ergebnis damit zu erzielen ist, kann am besten ein Zahnarzt beurteilen. Sind reine Ablagerungen an den Zähnen für die Verfärbungen verantwortlich, hilft oft schon eine professionelle Zahnreinigung diese zu entfernen und die Zähne heller aussehen zu lassen. Erst danach kann der Zahnarzt beurteilen, ob und wie stark der Zahnschmelz innerlich verfärbt ist und wie sinnvoll ein Bleaching ist.
{{::tip::standard::Beim Zahnbleaching werden Bleichmittel mit speziellen carbamid- oder wasserstoffperoxidhaltigen Substanzen auf den Zahn aufgetragen. Diese dringen in die Oberfläche des Zahnschmelzes ein, spalten dort die dunklen Farbpartikel und hellen die Zähne dadurch auf. Dies funktioniert ähnlich wie beim Haarebleichen oder Blondieren. Doch Füllungen und Kronen aus Kunststoff oder Keramik lassen sich durch Bleaching nicht aufhellen.::}}
Denn Obacht: Zahnbleaching ist nicht für jeden geeignet. Schwangeren, Stillenden, Kindern und Jugendlichen wird vom Zähnebleichen abgeraten. „Außerdem“, so Dr. Dagwin Lauer von der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, „kommen nur Zähne für ein Bleaching infrage, die keinen zahnmedizinischen Handlungsbedarf haben, also zum Beispiel kein Karies, keine Zahnfleischentzündungen, keine defekten Füllungen oder Kronen.“
Auch für Personen mit empfindlichen Zähnen oder freiliegenden Zahnhälsen ist ein Bleaching wenig geeignet. „Deswegen ist eine eingehende zahnärztliche Untersuchung im Vorfeld unerlässlich“, sagt der Zahnarzt aus Gelsenkirchen. Von externen Beauty-Dienstleistern und vom „Do-it-yourself-Bleaching“ ohne zahnärztliche Hilfe, beispielsweise mit speziellen Gelen, Lacken oder Klebestreifen aus Apotheken, Drogerie-Märkten oder dem Internet rät der Experte ab.
Die verwendeten Bleichmittel in den Laienprodukten sind zwar weniger stark konzentriert, können jedoch unsachgemäß angewendet Schäden an Zähnen und Nerven verursachen. Auch lassen sich die Bleichergebnisse oft nicht mit denen einer professionellen Zahnaufhellung vergleichen.
Verschiedene Methoden des Zahnbleachings
Dem Zahnarzt stehen verschiedene Methoden der Zahnaufhellung zur Verfügung. Je nach Verfahren lassen sich damit Zähne zwei bis acht Farbstufen aufhellen.
Soll ein wurzelbefüllter Zahn aufgehellt werden, gibt der Zahnarzt das Bleichmittel direkt in den eröffneten Zahn und verschließt ihn provisorisch bis die erwünschte Aufhellung erreicht ist.
Verfärbungen, die von außen in den Zahn eingedrungen sind, kann der Zahnarzt durch Bleichmittel, die auf den Zahnschmelz aufgetragen werden, aufhellen. Vorab muss das Gebiss durch eine professionelle Zahnreinigung darauf vorbereitet sein. Um das optimale Ergebnis zu erreichen, können mehrere Behandlungen notwendig sein.
Für einige Patienten kann das Home-Bleaching, bei dem unter Anleitung des Arztes das Bleichen zu Hause durchgeführt wird, eine Alternative sein. Dazu erhält der Patient eine passgenaue Zahnschiene aus Kunststoff, in die er das Bleichmittel füllt und eine oder mehrere Stunden täglich trägt. Je nach angestrebten Aufhellungseffekt kann die Behandlungsdauer zwei bis sechs Wochen dauern.
Fazit
- Korrekt ausgeführt soll Bleaching keine negativen Auswirkungen haben. Dennoch kann es vorübergehend zu Schleimhautirritationen kommen; Zahnhälse können empfindlich und schmerzhaft etwa auf Kälte oder Wärme reagieren.
- Eine Behandlung ist nicht preiswert. Für ein Bleaching beim Zahnarzt ist laut Stiftung Warentest (Okt. 2020) je nach verwendeter Methode und Zeitaufwand mit 250 bis 600€ zu rechnen. Das Bleichen eines einzelnen Zahns kostet 70 bis 150€. Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Kosten dafür in der Regel nicht.
- Bei älteren Zähnen ist der Bleicheffekt oft nicht so erfolgreich. Der Zahnschmelz nutzt sich mit den Jahren ab und das darunter liegenden gelbliche Dentin schimmert stärker durch.
- Auch hält der Aufhelleffekt bei Menschen mit starken Genussmittelverfärbungen, wie durch Tabak, Kaffee, Schwarztee oder Rotwein nicht lange an. Hier empfiehlt Dr. Dagwin Lauer eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung.
- Je nach Beanspruchung der Zähne und der Mundhygiene verliert ein Bleaching nach etwa ein bis drei Jahren an Wirkung. Es müsste nach zwei bis drei Jahren wiederholt werden.
Was unsere Zähne verfärben kann
Jeder Mensch besitzt eine individuelle Zahnfarbe, die genetisch bestimmt ist. Sie ist abhängig von der Helligkeit des Dentins, die sich direkt unter dem leicht transparenten harten Zahnschmelz befindet. Bestimmte Einflüsse können die Zahnfarbe jedoch verändern:
- Genussmittel wie Tabak, Kaffee, Tee und Rotwein, können Zähne unschön verfärben.
- Auch zucker- und säurehaltige Getränke sowie Nahrungsmittel wie Balsamico-Essig, Safran, Curry, Heidelbeeren, Kirschen, Rote Bete sowie eisen- und natriumhaltige Lebensmittel wie Spinat, Rettich und Radieschen haben Einfluss auf die Zahnfarbe. Sie enthalten Partikel, die in den Zahnschmerz eindringen können und zu gelblich-braunen Verfärbungen führen, die sich nicht mehr wegputzen lassen.
- Medikamente, etwa gegen Eisenmangel, oder Mundspülungen mit Chlorhexidin und Zinnfluorid können ebenfalls färben.
- Nach einer Wurzelbehandlung neigen Zähne dazu, sich gräulich zu verfärben.
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