Wieder fit werden mit Baby

Krangatraining heißt der neue Trendsport für frisch gebackene Mütter. Bei den ausgesuchten Aerobic- und Kraftübungen sind die Babys stets mit von der Partie.

Claudia ist gerade Mama geworden. Ihre Tochter Greta ist jetzt gut drei Monate alt und liebt es, ganz nah bei ihrer Mama in der Babytrage zu sein.

Für Claudia ist es an der Zeit, nach dem abgeschlossenen Rückbildungskurs zusätzliche Pfunde zu verlieren und den Beckenboden und die gesamte Skelettmuskulatur weiter zu stärken.

Claudia informiert sich im Internet und findet zahlreiche Angebote. Sie überlegt, wie sie das mit Kind organisieren kann. Oma und Opa wohnen weiter weg und können die Kleine nicht nehmen, wenn sie trainieren geht. Gretas Papa arbeitet tagsüber. Es gibt auch einige Angebote am Abend, aber zurzeit hat Greta abends den größten Aufmerksamkeitsbedarf.

Außerdem ist die frisch gebackene Mama glücklich, wenn ihre kleine Tochter im Bett liegt und sie den Abend ungestört mit ihrem Mann verbringen kann. Es gibt einige Kurse, wo sie Greta auch mitnehmen kann. Aber der Säugling wird wohl kaum 90 Minuten still und ruhig in seinem Kinderwagen liegen bleiben und warten, bis Mama mit ihrem Training fertig ist. Keinen Sport zu treiben, ist aber auch keine Alternative, findet Claudia.

Fitness mit Babytrage

Durch Zufall findet die junge Mutter im Internet eine Information über das Kangatraining. Das Training scheint wie für sie und die kleine Greta gemacht. Diese Art Fitness nimmt sich wortwörtlich die Kängurus als Vorbilder. Ganz nah bei Mama, in der Babytrage vor dem Bauch, kann die Mutter unter professioneller Anleitung Sport treiben und somit Kuschelzeit und Sport verbinden.

Claudia muss nicht lange überlegen und meldet sich an. Zur ersten Stunde findet sie sich mit acht weiteren Mamis und ihren Babys im Sportstudio ein. In den verschiedensten Babytragen ist der Nachwuchs wohlig und sicher verstaut. Einige Babys schlafen friedlich, andere inspizieren interessiert die neue Umgebung. Mit mitreißender Musik aus Mamas Teeniezeit startet das Training.

Hier verbindet sich Aerobic, Tanz und Mama-Sein. Alle bewegen sich zur Musik. Die Babys sind zufrieden; die meisten durch die wiegenden Bewegungen eingeschlummert. Hanteln oder Gewichte sind für die Teilnehmerinnen nicht nötig. Das merkt Claudia sofort. Die kleine Greta wiegt mittlerweile stolze acht Kilo – die muss ihre Mama tapfer beim Sporteln mitbewegen.

Während Mama schwitzt

Die Übungen sind speziell auf Mütter und ihre Babys ausgerichtet. Sprünge und abrupte Bewegungen werden umgangen, der Beckenboden geschont und gleichzeitig gekräftigt. Die Fettverbrennung wird angekurbelt. Claudia schwitzt, Greta schläft. Es gibt auch Übungen, bei denen die Kinder nicht in der Trage sind. Hierbei liegen die Mütter auf Sportmatten. Die Kinder werden als Gewicht genutzt.

Die frisch gebackene Mama und die anderen Teilnehmerinnen sind begeistert. Im Anschluss an die Sportstunde setzen sie sich bei einem kühlen Getränk zusammen. Die Kinder spielen fröhlich auf einer großen Spieldecke. Jetzt ist Zeit, sich auszutauschen und neue Freundschaften zu schließen. Alle Kursteilnehmerinnen sind an weiteren Kanga-Angeboten interessiert.

Erfindung aus Österreich

Neben dem klassischen Kangatraining wird in diesem Sportstudio auch Nordic-Kanga angeboten. Dabei treffen sich die Mütter mit der Trainerin zum Nordic Walking mit Kind. An der frischen Luft wird das zügige Gehen mit dem Nachwuchs in der Trage zum schweißtreibenden Naturerlebnis für Mutter und Kind.
Erfunden hat das Kangatraining die Österreicherin Nicole Pascher. Sie ist als professionelle Tänzerin seit über 20 Jahren im Fitnessbereich tätig und Mutter von drei Kindern. Roer