Wie man Harnsteine wieder loswird

Harnsteine bleiben häufig unentdeckt. Nicht alle bereiten Beschwerden. Wenn doch, kann das höllisch wehtun. Hilfe gibt es vom Urologen.



Ob Harnsteine behandlungsbedürftig sind, hängt von der Größe, der Lage und davon ab, ob sie Beschwerden machen. „80 % der Steine kommen auf natürlichem Wege mit dem Urin von selbst raus“, sagt Urologe Dr. Johannes Polith, Chefarzt am Krankenhaus Lübbecke-Rhaden. Viel trinken und viel Bewegung begünstigen diesen Vorgang, der nicht immer schmerzfrei ist. Deshalb ­benötigen Patienten mit Beschwer­den häufig Schmerzmittel.

Manche Steine, wie Harnsäuresteine, lassen sich medikamentös auflösen. Doch das klappt nicht immer. Dann stehen weitere Verfahren zur Verfügung:

Mittels Stoßwellen lassen sich kleinere Steine von bis zu etwa 2,0 cm in sandkorngroße Einzelteile zertrümmern. Diese werden anschließend mit dem Urin ausgeschieden. Besteht die Gefahr einer Kolik, kann vorübergehend eine Harnleiterschiene eingelegt werden, die für ausreichenden Urinabfluss aus der Niere sorgt.

Größere Steine in der Niere können mithilfe eines Endoskops entfernt werden. Dabei wird meist unter Vollnarkose ein dünnes Röhrchen durch die Haut ins Nierenbecken geschoben. Durch den Stichkanal kann der Chirurg winzige Instrumente wie beispielsweise eine Bergungszange einführen, mit der er den Stein entfernen kann. Ist der Stein zu groß dafür, wird dieser unter Ultraschall- oder Röntgenkontrolle mit einem Laser zertrümmert und herausgespült.

Meist handelt es sich jedoch um kleinere Nierensteine. Diese lassen sich im Zuge einer endo­skopischen Untersuchung (Ureterorenoskopie) über die Harnröhre entfernen. Dabei führt der Arzt eine dünne, flexible Schlauchkamera ein. Bei Bedarf wird der Harnleiter mit einem speziellen Katheter oder einem Führungsdraht gedehnt. Ein Stein lässt sich dann mittels Schallwellen oder Laser zerkleinern und anschließend absaugen bzw. dessen Fragmente mit einem Fangkörbchen abtransportieren. LHo