Wenn's eng wird im Spinalkanal

Längs durch die Wirbelsäule verlaufen wichtige Nervenbahnen. Bei einer Spinalkanalstenose wird der Raum für die Nerven hier zu eng. Wenn nichts anders mehr geht, verschafft eine Operation Abhilfe.

Von einer Spinalkanalstenose sprechen Mediziner, wenn der Kanal in der Wirbelsäule, in dem das Rückenmark verläuft, verengt ist. Der Druck auf Rückenmark, Nerven und Blutbahnen kann zu Rückenschmerzen und weiteren Beschwerden führen, erklärt Dr. Arndt Peter Schmidt, Chefarzt Wirbelsäulenchirurgie an der Paracelsus-Klinik Hemer.

Schmerzen und Kribbeln

Die Einengung kann ganz unterschiedliche Symptome hervorrufen. Typisch sind Rückenschmerzen, die über das Gesäß in die Beine ausstrahlen. Viele Betroffene berichten auch von Taubheitsgefühlen und Kribbeln in den Beinen oder über Wadenkrämpfe. Durch den Druck auf die Nerven kann es sogar zu Inkontinenz kommen.

Hauptursachen für eine Spinalkanalstenose sind in der Regel Alterungserscheinungen wie Osteochondrose und Arthrose. Die Bandscheiben verschleißen und verlieren an Höhe. Dadurch wird der Raum zwischen den Wirbelkörpern kleiner. Zudem verlieren die Bänder entlang der Wirbelsäule an Elastizität, wodurch die Wirbelsäule insgesamt instabiler wird. Durch Knochenneubildungen an den Wirbelkörpern, so genannte Osteophyten, versucht der Körper, Stabilität zu erreichen. Solche Osteophyten ragen mitunter in den Spinalkanal und reduzieren so den Platz für die Nervenbahnen.

Eingeschränkte Gehstrecke

In der Regel schreitet die Erkrankung langsam voran und verläuft zunächst symptomlos. Meistens tritt sie im Alter von 60 bis 70 Jahren auf. Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen.
Bei der Diagnostik ist eine eingeschränkte Gehstrecke das wichtigste Kriterium. Auffällig ist bei den betroffenen Patienten auch, dass sie starke Beschwerden im Stehen haben, vor allem im Hohlkreuz. Aber bei gebeugter Haltung, zum Beispiel im Sitzen oder beim Fahrradfahren, lassen die Schmerzen nach.

Konventionelle Therapien

Eine Spinalkanalstenose kann konventionell oder operativ behandelt werden. In der Regel erfolgt zunächst eine konservative Therapie, zum Beispiel mit Physiotherapie, Rückenschule und Lebensstilveränderungen. Daneben gibt es physikalische Therapieverfahren, zum Beispiel mit Wärme- oder Kälteanwendungen sowie Orthesen, die die Wirbelsäule stützen sollen. Auch Naturheilverfahren kommen zum Einsatz. Zusätzlich lindern Medikamente die Symptome.

Operativ Platz schaffen

Als letzte Option gilt die Operation. Ziel der Operation ist es, den Druck auf die eingeengten Nerven zu reduzieren. Dazu werden Teile des betroffenen Wirbels entfernt. Möglicherweise hat die Wirbelsäule des Patienten durch den Eingriff nicht mehr genügend Stabilität. Ist das der Fall, werden stabilisierende Verfahren erforderlich. Dr. Schmidt nutzt zur Stabilisierung in der Regel die pedikalschraubengestützte Spondylodese. Dabei werden Wirbel durch Schrauben miteinander verbunden, um ein Verrutschen zu verhindern. In diesem Bereich ist die Wirbelsäule dann jedoch versteift. Das nehmen viele Patienten aber gern in Kauf, wenn es bedeutet, dass sie wieder ohne Schmerzen gehen können. Wul

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie im Wochenblatt für Lanwirtschaft und Landleben, Folge 31/2016, vom 4. August 2016.