Wehwehchen wegwickeln

Großmutter kannte sie noch: Wickelanwendungen. Sie leisten gute Dienste, um Befindlichkeitsstörungen zu behandeln, Schmerzen zu lindern oder den Körper beim Heilungsprozess zu unterstützen.



Wohltuend wirkt häufig ein Brust- oder Bauchwickel mit ätherischem Öl. Seine Wirkung richtet sich nach der dafür verwendeten Substanz. „Ölauflagen mit Lavendel fein, Thymian CT Linalool und Eucalyptus citriodora sind ideal für Wickeleinsteiger“, sagt Uta Giefers aus Brakel, Fachfrau für Wickelanwendungen. Mit ihnen lässt sich ein weites Spektrum von Beschwerden behandeln, vorausgesetzt, man verträgt diese Öle:

Lavendel fein: lässt sich als Brustwickel einsetzen bei Husten, Bronchitis und Erkältung. Als Bauchwickel kann es Unruhe, Schlafstörungen sowie Bauchschmerzen ohne organische Ursache lindern. Bei Kindern kommt das Öl in 0,25- bis 2%iger Verdünnung zum Einsatz. Bei Erwachsenen wird es in 2- bis 5%iger Lösung verwendet.

Thymian CT Linalool: lindert als Brustwickel starken Hustenreiz, Keuchhusten und Erkältung. Bei Kindern wird das Öl in 0,5- bis 1%iger Verdünnung eingesetzt, bei Erwachsenen in 2%iger.

Eukalyptusöl: hat sich als Unterbauchwickel bei Harnverhalt und Blasenentzündungen bewährt. Als Auflage auf der Brust lindert es Erkältungsbeschwerden mit Husten. Für Kinder wird es 2%ig dosiert, bei Erwachsenen 2- bis 5%ig.

Gut zu wissen
Warme Wickel regen die Durchblutung an. Eine kalte Auflage wirkt antientzündlich und zusätzlich unterstützt die Substanz, mit der der Wickel oder die Auflage getränkt wird, die natürlichen Heilungsprozesse.
Generell gilt: Wer Wickel oder Auflagen erhält, darf nicht frieren.

Und so wird gewickelt

Für die Wickel selbst wird ein Innentuch aus Baumwolle in Größe der zu behandelnden Körperstelle benötigt. Dieses Auflagetuch wird mit etwa 3 ml Ölmischung beträufelt und in Butterbrotpapier oder Wolle eingeschlagen und beispielsweise zwischen zwei Wärmflaschen erwärmt. Dann wird das Tuch auf Brust oder Bauch gelegt und mit einem Geschirrtuch, einer Mullwindel oder einem Moltontuch bzw. Wolle abgedeckt.

Als Außentuch eignet sich ein gestrickter, gewebter oder aus Schurwollplüsch genähter Schal. Alternativ lässt sich auch ein Frotteehandtuch verwenden. Das Außentuch sollte größer als das Zwischentuch sein und um den Körper reichen.

Der Wickel bleibt dort normalerweise etwa eine Stunde, kann jedoch auch über Nacht angewandt werden. „Wichtig ist, ihn regelmäßig einmal täglich an mindestens fünf aufeinanderfolgenden Tagen anzulegen“, rät die Wickelexpertin. LHo

Mehr über Wickel lesen Sie in Wochenblatt-Folge 13/2015 auf Seite 104.