Insektenstiche

Was juckende Mückenstiche lindert

Einen Mückenstich bemerken wir zunächst nicht, da der Speichel des Insekts die Einstichstelle betäubt. Erfahren Sie, warum ein Mückenstich dennoch juckt und wie er sich behandeln lässt.

Mit dem Speichel der Mücke gelangen Eiweiße in unsere Haut, welche die Blutgerinnung hemmen, Gefäße erweitern und Juckreiz fördern“, erklärt Dr. Kira Süssmuth von der Klinik für Hautkrankheiten am Universitätsklinikum Münster (UKM). Außerdem komme es zu einer Ausschüttung von Histamin und dadurch zu ­einer lokalen allergischen Reaktion mit Symptomen wie Juckreiz, Schmerzen, Rötung und Schwellung.

Was Juckreiz beim Mückenstich lindert

Auch wenn der Mückenstich stark juckt, sollte man möglichst nicht kratzen. Das macht den Juckreiz langfristig nur schlimmer. Auch können Keime in die Haut gelangen, die zu einer Entzündung führen. Allerdings können sich Stiche auch ohne starkes Kratzen entzünden. Das Kratzen lässt sich häufig kaum vermeiden. Daher ist das ­primäre Ziel der Behandlung, den Juckreiz durch eine entsprechende Therapie zu verhindern bzw. zu mildern, wie es in einer Pressemitteilung des UKM heißt:

  • Kurzfristig hilft Kühlen, um die Schwellung und den Juckreiz zu lindern. Das geht mit feuchten Umschlägen, einem Kühlpad oder mit einem Eiswürfel in einem dünnen Tuch.
  • Das Eincremen mit Antihis­taminika-haltigen Cremes bzw. Gelpräparaten mindert zusätzlich zum Effekt noch die Immun­antwort des Körpers. Bei Bedarf kann außerdem eine Therapie mit Antihistaminika in Tablettenform erfolgen.
  • Sollte es zu einer sehr starken Lokalreaktion kommen, können Kortisoncremes ebenfalls hilfreich sein – allerdings sollte dann eine bakterielle Infektion des Mückenstichs ausgeschlossen sein.

Hitzestifte bei Insektenstichen nur punktuell

„Als Alternative kommt auch die Hitzeapplikation mit sogenannten Stichheilern in Frage“, sagt Dr. ­Kira Süssmuth. Die Anwendung von Hitzestiften, die Temperaturen von bis zu 51 Grad erreichen, helfen besonders gut bei frischen Stichen. Auch wenn der genaue Wirkmechanismus noch nicht vollständig geklärt ist, konnte eine positive Wirkung auf Schwellung, Schmerz und Juckreiz gezeigt werden. Verwendet werden sollten jedoch nur dafür vorgesehene Produkte, zum Beispiel aus der Apotheke.

All diese Maßnahmen gelten auch bei Bremsen- und Wespenstichen. „Insbesondere bei Wespenstichen ist jedoch zu berücksichtigen, dass in seltenen Fällen auch schwere allergische Reaktionen mit Atemnot und Nesselsucht auftreten können, die eine sofortige Notfallversorgung erfordern“, informiert die ­Expertin.

So lässt sich Insektenstichen vorbeugen

Um Mückenstichen vorzubeugen, sollten Orte mit Ansammlungen von Mücken bzw. Insekten gemieden werden. Mücken kommen vorwiegend abends und an Gewässern vor. Draußen lässt sich der Kontakt jedoch zu keiner Tageszeit ganz vermeiden. Einen gewissen Schutz kann das Tragen langer und heller Kleidung bieten sowie das Auf­tragen von Insektensprays, die vor Mücken schützen. Im Schlafzimmer können auch Insektenschutzgitter Abhilfe schaffen.

Mücken werden vor allem von unserem Körpergeruch ange­zogen. Gerüche, wie die von ätherischen Ölen aus Zitrusfrüchten, Lavendel oder Eukalyptus, mögen Mücken meist nicht. Damit kann versucht werden, die stechfreudigen Plagegeister zumindest für eine Weile auf Abstand zu halten. Menschen mit einer empfindlichen Haut, sollten diese stark reizenden Öle jedoch nicht direkt auf die Haut auftragen.

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