Was bei Venenschwäche hilft

Kompressionsstrümpfe lindern und beugen Venenbeschwerden vor. Pflanzliche Präparate können ergänzend die Gefäße stärken.

Alles fällt nach unten – so lässt sich die Sache mit der Erdanziehung auf den Punkt bringen. Auch das Blut in unserem Körper strömt nach unten.

Aber dann muss es von den Füßen wieder hinauf in den Körper gepumpt werden. Das Herz ist der Motor dafür. Doch die Venen, durch die das Blut strömt, spielen dabei eine große Rolle. Sind die Venen durch eine Bindegewebsschwäche erweitert, fließt das Blut langsamer und staut sich.

Bei noch stärkerer Erweiterung oder wenn Entzündungen für weitere Schäden gesorgt haben, schließen die Rückschlagventile, die Venenklappen, nicht mehr richtig, und die Blutsäule versackt regelrecht in den Beinen. Die Folge sind dicke, schwere Beine, sichtbare Krampfadern und als Folge dieser Stauungen schlecht heilende, chronische Wunden. Ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel, Thrombosen, besteht.

Ein paar Tricks
Venenbeschwerden sind in der warmen Jahreszeit oft unangenehmer. Die verordneten Kompressionsstrümpfe sorgen zusätzlich für Schweißausbrüche. Ein paar Tricks können helfen:
So können Sie hin und wieder kühlendes Wasser auf die Strümpfe sprühen.
Kühlende Gele, die auf die schmerzenden oder geschwollenen Stellen aufgetragen werden, sind angenehm.
In einem luftigen Rock fühlt es sich oft angenehmer an. Legen Sie sich ein paar schicke Röcke zu und wählen die Kompressionsstrümpfe in einem neutralen Hautfarbton. Darüber tragen Sie Feinstrumpfhosen mit etwas höherer DEN-Zahl in beliebiger Farbe. Dann sieht niemand Ihre medizinischen Strümpfe.
Sorgen Ihre Kompressionsstrümpfe im Gegenteil für kalte Füße? Dann tragen Sie Socken zusätzlich darüber. Alle Tricks sind erlaubt. Hauptsache, Sie ziehen Ihre Strümpfe an!

Wer eine Veranlagung zur Venenschwäche mitbringt, kann dieser am besten vorbeugen bzw. diese behandeln, indem er regelmäßig individuell angepasste Kompressionsstrümpfe trägt. Diese kann der Arzt verordnen.

Rosskastanie stärkt Venen

Um die Therapie des Arztes zu unterstützen, können Sie pflanzliche Präparate verwenden. Die wohl bekannteste Pflanze ist die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum). Obwohl vielleicht eines dieser Exemplare Ihren imposanten Hofbaum darstellt, sollten Sie von ihm kein Pflanzenmaterial zur Behandlung Ihrer Venen sammeln. Gebräuchlich ist die Anwendung von Extrakten. In der Samenschale befindet sich Aescin, ein komplexes Gemisch verschiedener Substanzen. Sie stärken die Venen, fördern den Rückfluss und wirken Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe entgegen. Extrakte, die auf 100 mg Aescin pro Tag eingestellt sind, werden gegen die genannten Beschwerden eingenommen. Aescin-haltige Einreibungen helfen bei Sportverletzungen oder Blutergüssen.

Rote Weinrebe schwellt ab

In Studien konnte auch die Wirksamkeit des Roten Weinlaubs bewiesen werden. Auch hier ist es nicht angebracht, die Blätter Ihres Weinstocks am Haus zu ernten. Für die Therapie werden bestimmte Varietäten der Weinrebe Vitis vinifera mit roten Früchten und rotem Fruchtfleisch verwendet. Die Ernte findet zur Zeit der Weinlese statt, weil dann der Gehalt an roten Inhaltsstoffen namens Anthocyane am höchsten ist. Innerlich oder äußerlich angewendet sorgt Rotes Weinlaub dafür, dass weniger Flüssigkeit aus den Venen austritt, was die unliebsamen Schwellungen bildet. Studien zeigen, dass die Inhaltsstoffe auch gegen Schmerzen und Entzündungen wirken. Generell wirken Extrakte aus Rosskastanien oder Rotem Weinlaub zuverlässiger, wenn sie eingenommen werden.

Weniger Entzündungen

Können Sie sich noch an Ihre Bastelarbeiten in den 70er-Jahren mit Ruscus erinnern? Irgendwann waren die dunkelgrünen Gestecke so verstaubt, dass sie in den Müll wanderten. Denn was da nach Blättern aussah, waren blattartig verbreiterte Kurztriebe, die sich wegen ihrer Stacheln nicht anfassen und säubern lassen wollten. Treffend heißt Ruscus aculeatus auf Deutsch Stechender Mäusedorn. Die als Ruscogenine bezeichneten Inhaltsstoffe sorgen dafür, dass weniger Schwellungen und Entzündungen auftreten. Sie kräftigen die Venen und kommen nicht nur bei Venenerkrankungen zum Einsatz, sondern auch bei Beschwerden durch Hämorrhoiden. Teezubereitungen sind beim Ruscus nicht üblich, sondern die Verwendung von Extrakten. Kokemoor