Viele Hanta-Virus-Infektionen

In diesem Jahr gibt es auffällig viele Infektionen mit dem Hanta-Virus. Bis Mitte Juli wurden dem Robert-Koch-Institut allein für NRW 142 Fälle gemeldet. Im gesamten vergangenen Jahr waren es nur 99 Fälle.



Das Virus wird von infizierten Nagetieren, vor allem der Rötelmaus, über Speichel, Urin und Kot ausgeschieden. Es kann im Garten, im Keller, auf dem Dachboden, in Schuppen, Ställen oder Scheunen vorkommen – überall dort, wo sich Mäuse wohlfühlen.

Menschen infizieren sich über den Kontakt mit den Ausscheidungen, zum Beispiel wenn kontaminierter Staub aufgewirbelt und die Erreger eingeatmet werden. Deshalb rät das Centrum für Reisemedizin, etwa bei Garten- und Kellerarbeiten Mundschutz und Handschuhe zu tragen.

Wie eine Grippe?
Die Erkrankung verläuft häufig unbemerkt, da die Symptome einer Grippe ähneln: Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Husten, Bauchschmerzen und Rückenschmerzen. Im schlimmsten Fall schädigt das Virus die Nieren. Wer den Verdacht hat, sich mit dem Hanta-Virus infiziert zu haben, sollte sich an einen Arzt oder an das Gesundheitsamt wenden.

Vor Arbeiten in Räumen, in denen sich Mäuse aufgehalten haben könnten, sollte mindestens eine halbe Stunde gut gelüftet werden. Nach der Arbeit sind die Hände gründlich mit Seife zu reinigen und Hände sowie Arbeitsgeräte zu desinfizieren. Der beste Schutz besteht jedoch darin, Nagetiere möglichst fernzuhalten.

Schwangere aufgepasst

Infiziert sich eine schwangere Frau mit dem Virus, so besteht zwar keine direkte Gefahr für das ungeborene Kind. Die Erkrankung selbst kann jedoch – je nach Schwere – die Neigung zu vorzeitigen Wehen und einer Frühgeburt erhöhen, warnt der Berufsverband der Frauenärzte e. V.

Schwangere sollten deshalb keine größeren Aufräum- oder Reinigungsarbeiten an Orten mit Mäusebefall vornehmen. Lässt sich das nicht vermeiden, sind die entsprechenden Hygienemaßnahmen einzuhalten. Wul