Verwechslungsgefahr bei Beeren und Pilzen

Bei einem Spaziergang durch die Natur locken leckere Beeren, würzige Kräuter oder schmackhafte Pilze. Doch Vorsicht: Wer sich nicht ganz sicher ist, um welche Pflanze es sich handelt, sollte die Finger davon lassen.



Möglicherweise handelt es sich um giftige Varianten, die den bekannten sehr ähnlich sehen. In Paderborn mussten jüngst 22 Kinder und einige Erwachsene aus einer Flüchtlingsunterkunft in Bad Driburg medizinisch versorgt werden, nachdem sie giftige Beeren des Bittersüßen Nachtschattens gegessen hatten.

Kinder sind in einem solchen Fall besonders gefährdet, informiert Privatdozent Dr. Friedrich Ebinger, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin St. Louise in Paderborn. Sie müssen aufgrund ihres geringen Körpergewichts nur relativ wenige Beeren essen, um sich zu vergiften. „Symptome, die stutzig machen sollten, sind Übelkeit und Unwohlsein, unklare Müdigkeit, erweiterte Pupillen, Sprachstörungen sowie ungewohnter Mundgeruch“, erklärt PD Dr. Ebinger.

Haben Kinder Beeren gegessen, die möglicherweise giftig sind, sollten die Eltern unbedingt so schnell wie möglich in die Kindernotfallambulanz kommen. Wenn möglich, sollten sie Beeren und Teile der Pflanze mitbringen, damit die Beeren exakt bestimmt werden können.

Achtung bei vermeintlichen Champignons

Gefährliche Verwechslungsgefahr besteht auch bei Pilzen. Besonders häufig wird der Knollenblätterpilz irrtümlich verzehrt, denn er sieht dem Champignon sehr ähnlich. Tückisch ist, dass Vergiftungssymptome wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall nicht sofort auftreten, sondern erst nach 6 bis maximal 24 Stunden, sagt Prof. Dr. Andreas Schaper vom Giftinformationszentrum Nord.

Bei Verdacht auf eine Pilzvergiftung sollten sich Betroffene sofort an das nächste Krankenhaus wenden oder den Notarzt rufen, rät die Deutsche Leberstiftung. Eine frühe Diagnose und ein unverzüglicher Beginn der Behandlung sind für die Heilungsaussichten extrem wichtig. Bei einer Pilzvergiftung droht ein Leberversagen. Wul