Trinken für ein langes Leben

Trinken ist gesund, das gilt auch im Alter. Doch Senioren nehmen oft zu wenig Flüssigkeit auf.



Im Rahmen des Alterungsprozesses kommt es zu zahlreichen Veränderungen. Diese beeinflussen den Wasser- und Elektrolythaushalt und gefährden oft den Flüssigkeitshaushalt betagter Menschen:

  • Der Wasseranteil am Körpergewicht sinkt im Alter bei gleichzeitiger Zunahme des Fettanteils von 60 auf bis zu 45 %.
  • Alte Menschen verfügen meist über weniger Muskelmasse. Dadurch mangelt es ihnen an einem wichtigen „Selbstregulationsorgan“, denn Muskulatur bindet viel Wasser.
  • Die „Altersnieren“ können den Urin oft nicht mehr ausreichend konzentrieren und wichtige Blutsalze (Elektrolyte) wie Natrium oder Kalium nicht mehr bedarfsgerecht zurückhalten.
  • Der Körper kann oft hormonbedingt nicht mehr genug Wasser aus dem Primärurin zurückgewinnen. Das begünstigt Elektrolytstörungen wie einen Natrium- oder Kaliummangel im Blut.
  • Ein vermindertes Durstempfinden führt dazu, dass selbst bei deutlichem Flüssigkeitsmangel kein Durstgefühl eintritt.

Auch Erkrankungen können zu einem Flüssigkeitsmangel führen bzw. ihn begünstigen. Liegen keine krankheitsbedingten Einschränkungen vor, sind tägliche Trinkmengen von 1,5 bis 2 l zu empfehlen. Bei Begleiterkrankungen mit Flüssigkeitsverlust oder an heißen Tagen kann eine Trinkmenge von 2,5 l sinnvoll sein.

Ein Trinkplan kann helfen, die notwendige Trinkmenge zu erreichen. Dabei werden zu festen Tageszeiten möglichst individuell bevorzugte Getränke bereitgestellt. Ist eine vorübergehende Trinkschwäche abzusehen, kann der Arzt unterstützend eine subkutane Infusion anordnen. Dabei wird eine isotone Kochsalzlösung in das Unterhautfettgewebe von Oberschenkel oder Bauchdecke geleitet. Dr. med. Norbert Bradtke, Facharzt für Innere Medizin und Geriatrie in Marsberg


Den ausführlichen Beitrag zum Thema Flüssigkeitsmangel im Alter lesen Sie in Wochenblatt-Folge 32/2017. Darin finden Sie auch ein Beispiel für einen Trinkplan.