Allergie

Therapie bei Heuschnupfen

Pollen machen vielen Allergikern seit Wochen zu schaffen. Gerade bei Kindern, die Heuschnupfen haben, ist eine frühe und gezielte Behandlung wichtig. Damit lassen sich schwere Folgen wie Asthma vermeiden.

Von Heuschnupfen und anderen allergischen Symptomen sind heute mehr Menschen betroffen als in früheren Generationen. Das Immunsystem hat es verlernt, sich mit den natürlicherweise vorkommenden Proteinen auseinanderzusetzen, sagt Prof. Dr. Eckard Hamelmann, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie. Das kann dazu führen, dass das Abwehrsystem auf an sich harmlose Stoffe wie Pollen oder Milbenkot überschießend reagiert.

Leben in der Landwirtschaft schützt vor Allergien

Einen gewissen Schutz bietet das Leben in der Landwirtschaft. „Kinder von Frauen, die in einer eher traditionellen Landwirtschaft arbeiten und sich auch in der Schwangerschaft und Stillzeit gelegentlich im Stall aufhalten, entwickeln kaum Allergien“, erklärt Prof. Hamelmann in einem Interview mit der Deutschen Allergie Liga. Allerdings wird die Neigung zu allergischen Erkrankungen und Asthma auch vererbt. Wenn beide Eltern Allergien oder Asthma haben, liegt das kindliche Allergie- bzw. Asthmarisiko bei über 70 %. Ebenso hat Rauchen während der Schwangerschaft sowie Passivrauchen in der frühen Kindheit einen starken Einfluss auf die spätere Allergie-Karriere des Kindes. Zusätzlich können frühe und schwere Atemwegserkrankungen mit bestimmten Viren ein späteres Asthma begünstigen.

Mütter sollen Babys vier Monate voll stillen

Um einer Allergie vorzubeugen, sollten Mütter ihre Kinder mindestens vier Monate voll stillen. Ist das nicht möglich, sollten Kinder mit einem erhöhten Allergierisiko eine hypoallergene Nahrung erhalten. Für die schwangere Frau wie auch für die Beikost ab dem fünften Lebensmonat empfiehlt Prof. Hamelmann eine ausgewogene, mediterrane Kost mit Seefisch. Außerdem rät er: Impfen nach Plan, viel Bewegung sowie das Vermeiden von Übergewicht, Zigarettenrauch und Schimmelpilzsporen.

Immuntherapie bei Kindern schon früh starten

Ist ein Kind ständig verschnupft oder leidet es an trockenem Reizhusten, sollte ein Kinderarzt mit allergologischer Zusatzausbildung aufgesucht werden. Denn es ist wichtig, frühzeitig eine gezielte Behandlung einzuleiten. „Je früher Kinder Heuschnupfen bekommen, desto stärker wächst ihr Risiko für den sogenannten Etagenwechsel zum Asthma“, warnt Prof. Eckard Hamelmann. Er empfiehlt gerade für Kinder mit Heuschnupfen eine spezifische Immuntherapie. Sie sei die einzige Möglichkeit, die Ursache zu behandeln und aktiv etwas gegen die Entwicklung von Asthma zu unternehmen. Die Immuntherapie ist für Kinder ab fünf Jahren zugelassen und geeignet. Ziel ist es, das Immunsystem zunehmend an das Allergen zu gewöhnen. Dabei erhalten die Patienten geringe Mengen des für sie spezifischen Allergens über einen längeren Zeitraum in steigender Dosis. „Kinder mit ihrem jungen Immunsystem sprechen auf die Spezifische Immuntherapie besonders gut an. Schon nach einem Jahr nehmen die Symptome spürbar ab, und das Asthma-Risiko nach erfolgreicher Hyposensibilisierung vermindert sich deutlich“, erklärt Prof. Hamelmann.

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