Magensäure im Überschuss sorgt für einen Druckschmerz in der Magengegend. Steigt die Säure gar in die Speiseröhre auf, kommt es häufig Sodbrennen. Saures Aufstoßen oder stechende Schmerzen gehören ebenfalls zu den Symptomen.
Die möglichen Auslöser sind vielfältig. Stress gehört ebenso dazu wie Ernährungsfehler durch zu viele Süßigkeiten oder Genussgifte wie Tabak und Alkohol. Auch Medikamente beispielsweise gegen Schmerzen oder Entzündungen können Ursachen sein.
Wissen Sie, warum sich der Magen nicht selbst verdaut?
Der Magen produziert Pepsin und Salzsäure für die Eiweißverdauung. Damit er sich nicht selber verdaut, ist er mit der Magenschleimhaut ausgekleidet. Deren Schleimschicht wird ständig erneuert und enthält basische Substanzen, die die Salzsäure abpuffern.
Zu viel Magensäure schwächt zusätzlich auch die körpereigene Schutzfunktion des Magens. Folglich kann es sinnvoll sein, überflüssige Magensäure durch Antazida wie Hydrotalcid oder Magaldrat abzupuffern oder die überschüssige Bildung von Magensäure durch Substanzen wie Omeprazol oder Pantoprazol zu unterbinden. Auch Arzneitees können die Schutzfunktion stärken.
Tee mit Kamille löst Magenkrämpfe
Kamillenblüten sind bei Magenbeschwerden Mittel der ersten Wahl. Sie hemmen die Entzündung, wirken krampflösend und damit gegen Schmerzen und fördern die Heilung. Für diese Wirkung sorgt das ätherische Öl – bis zu 1,5 % in hochwertigen Blüten – und die wasserlöslichen Sesqui- und Monoterpene und Flavonoide.
Allergien gegen Kamille sind gar nicht so häufig. Meist werden sie nicht durch die Echte Kamille Matricaria chamomilla ausgelöst, sondern durch Verunreinigungen mit der Stinkenden Hundskamille Anthemis cotula.
Tee mit Süßholzwurzel hemmt Entzündungen
Süßholzwurzel zielt in dieselbe Richtung wie Kamillenblüten. Auch sie hemmt Entzündungen und Krämpfe. Außerdem schützt sie die Magenschleimhaut. Dafür sorgen Inhaltsstoffe wie Flavonoide, Triterpene, Sterole und hauptsächlich die Triterpensaponine. Das wichtigste ist Glycyrrhizin.
In übermäßiger Dosierung lässt es jedoch den Blutdruck steigen, führt es zu Wasseransammlungen im Gewebe und zu Kaliumverlust. Die Grenze von 2 mg pro kg Körpergewicht werden Teetrinker bei einem Gehalt von 30 bis 500 mg/100 g Süßholzwurzel so schnell nicht überschreiten. Aber Lakritzliebhaber sollten aufpassen und sich an Mengenbeschränkungen halten. Bei Starklakritz ist die Höchstverzehrmenge auf der Tüte angegeben.
Tee mit Bitterstoffen lindert Völlegefühl
Wer nach dem Essen unter Völlegefühl leidet oder erst gar keinen Appetit hat, sollte einen Tee mit Bitterstoffen versuchen. Er regt die Verdauungstätigkeit an und sorgt dadurch für ein gutes Gleichgewicht im Magen-Darm-Trakt. Zu den Bitterstoff-haltigen Pflanzen zählen Wermut oder Tausendgüldenkraut.
Eine Tasse Tee eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten getrunken, beginnt schon im Mund zu wirken: Es wird mehr Speichel gebildet. Der Magen produziert mehr Pepsin und Salzsäure, die Bauchspeicheldrüse mehr Enzyme und die Leber mehr Gallenflüssigkeit. Als Resultat wird der Appetit gefördert, die Nahrung wird besser ausgenutzt und die Magen- und Darmbewegungen verstärkt. Die Zubereitung erfolgt wie bei der Teemischung beschrieben.
Tee mit Pfefferminze bei Übelkeit
Pfefferminze ist ein ideales Hausmittel bei Magen-Darm-Beschwerden. Gute Wirkung zeigt sie bei Übelkeit, Brechreiz oder akutem Erbrechen. Bewährt ist sie auch bei Völlegefühl, Blähungen oder Durchfällen. Manche schwören auch bei Gallenbeschwerden auf Pfefferminztee. Mit Pfefferminzblättern und Kamillenblüten zu gleichen Teilen gemischt – oder einfach von jeder Sorte einen Teebeutel – lässt sich die Wirkung noch steigern. Drei bis fünf Tassen pro Tag, zubereitet wie oben beschrieben, sind die richtige Dosierung. Pfefferminze oder die genannten Bitterstoff-haltigen Pflanzen sind jedoch nicht angebracht bei Beschwerden durch zu viel Magensäure.
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie auf den Gesundheitsseiten im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben in der Folge 3 vom 16. Jan 2020.
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