Sport mit Babybauch

Eine Schwangerschaft ist kein Grund, mit dem Sport aufzuhören. Im Gegenteil: Von der regelmäßigen Bewegung profitieren Mutter und Kind.

Eine Schwangerschaft ist kein Grund, mit dem Sport aufzuhören. Im Gegenteil: Von der regelmäßigen Bewegung profitieren Mutter und Kind.

Kaum ist der Schwangerschaftstest positiv, legen viele Frauen für die nächsten neun Monate ihre Sporttasche in die Ecke. Nur 15 % der Schwangeren in Deutschland treiben regelmäßig Sport. Das hat eine Studie der Deutschen Sporthochschule (DSH) in Köln ergeben. Wie wichtig Sport auch oder gerade in der Schwangerschaft ist, das wurde auf dem Symposium „Sport und Schwangerschaft“ deutlich, zu dem die DSH jüngst eingeladen hatte.

Gewicht im Griff behalten

Viele Frauen sind vor allem zu Beginn der Schwangerschaft müde und fühlen sich schlapp. Warum sie sich dennoch aufraffen sollten um Sport zu treiben, das erläuterte Dr. Sabine Hartmann vom Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin an der DSH. Sie belegte anhand von Studien, dass Sport in dieser Zeit viele Vorteile hat. Dazu gehören eine angemessene Gewichtszunahme, eine bessere Durchblutung der Plazenta sowie die Vermeidung von Rückenschmerzen.

Allerdings sollten es die Frauen auch nicht übertreiben. Denn bei Überanstrengung könnte das Kind nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden. Um solche Gefahren zu vermeiden, gelten folgende Empfehlungen:

  • Die Trainingsdauer sollte etwa 30 Minuten betragen.
  • Entgegen früherer Empfehlungen dürfen Schwangere ruhig jeden Tag Sport treiben.
  • Sie sollten sich nicht zu stark belasten. Zum Beispiel sollten sie nur so schnell laufen, dass sie sich dabei noch gut unterhalten können. Der Puls sollte nicht über 140 Schläge in der Minute steigen.

Geringeres Diabetesrisiko

Frauen, die Sport treiben, haben ein 50 % geringeres Risiko, an Schwangerschaftsdiabetes zu erkranken. In Studien zeigte sich außerdem, dass Frauen, die an Schwangerschaftsdiabetes erkrankt waren, unter Umständen allein durch ein aktives Sportprogramm ihren Stoffwechsel in den Griff bekommen können.

Beruhigen konnte Dr. Sabine Hartmann alle Frauen, die fürchten, durch den Sport eine Frühgeburt auszulösen. Ein Zusammenhang zwischen der sportlichen Aktivität der Schwangeren und dem Risiko für eine Frühgeburt bestehe nicht.

Wann geht es nicht?

Bestimmte Voraussetzungen können jedoch dazu führen, dass Schwangere auf Sport verzichten müssen. Dazu gehören zum Beispiel Herz-Kreislauferkrankungen, Blutarmut, Nierenerkrankungen, extremes Untergewicht, Essstörungen, frühzeitige Wehen, Blutungen, Mehrlingsschwangerschaften oder ein vorzeitiger Blasensprung. Deshalb sollte die Schwangere immer auf ihren Arzt hören, wenn dieser vom Sport abrät.

Als empfehlenswerte Sportarten nannte Dr. Sabine Hartmann Schwimmen, Radfahren, Spazieren gehen und Gartenarbeit. Akzeptabel sind Aerobic, Laufen oder Kräftigungsübungen mit leichten Gewichten. Zu den nicht empfehlenswerten Sportarten gehören Ballspiele, Mannschaftssport, Kampfsport, Tauchen, Sportarten mit Sturzrisiko oder Bauchmuskeltraining. Wul

Den ausführlichen Bericht lesen Sie im Wochenblatt Folge 51/2011 auf den Gesundheitsseiten.